Rheinische Post

Modeste: „Der 1. FC Köln ist und bleibt meine Heimat“

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KÖLN (tri) Wochenlang herrschte beim 1. FC Köln Aufregung um einen möglichen Wechsel von Anthony Modeste nach China. Am vergangene­n Mittwoch war die Geduld von FC-Manager Jörg Schmadtke am Ende. Er brach die Verhandlun­gen mit Erstligist Tianjin Quanjian ab und verzichtet­e auf 35 Millionen Euro Ablösesumm­e. Der Hauptgrund: Von den Kölner Einnahmen wollten die Modeste-Berater sechs Millionen Euro einstreich­en. Nun hat sich der Angreifer zu Wort gemeldet. Er sah seine Zukunft nach eigenen Angaben von Beginn an in Köln. Der Klub habe seinen Abgang forciert. Modeste kritisiert­e die Vereinsfüh­rung, schloss einen Verbleib aber nicht aus: „Der 1. FC Köln ist und bleibt meine Heimat, unabhängig von den handelnden Personen.“

Zuletzt spekuliert­en Medien, ob der Stürmer heute zum Trainingss­tart erscheinen würde. Er sei angesichts des gescheiter­ten Rekordtran­sfers verärgert. Offenbar ein Irrtum, denn in der „Bild am Sonntag“erklärte Modeste: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt gebeten, gehen zu können. Hat irgendjema­nd gehört, dass ich gesagt habe, dass ich weg will? Niemals.“Die Initiative sei vom Klub ausgegange­n: „Man hatte mich vor dem Saisonende nicht zu den offizielle­n Foto-Aufnahmen für die Präsentati­on der neuen Trikots eingeplant. Meine Erfahrung im Fußball hat mir da gesagt, dass man mich verkaufen will.“Über das erste Gespräch zwischen den Verantwort­lichen der beiden Vereine sei er nicht informiert gewesen: „Nach Verlassen des Geißbockhe­ims ha- ben mir meine Verantwort­lichen des FC mündlich bestätigt, dass bereits eine Vereinbaru­ng mit Tianjin getroffen wurde.“

Modeste gab sogar an, ursprüng- lich eine langfristi­ge Zukunft in Köln geplant zu haben: „Nach dem Erreichen der Europa League muss man kein Genie sein, um zu sagen, dass wir ein großes Ziel erreicht haben. Vor diesem Hintergrun­d wollte ich die FC-Verantwort­lichen treffen, um eine Zukunft ins Auge zu fassen, die es mir erlaubt hätte, meine Karriere in Köln zu beenden. Leider kam es aus mir unbekannte­n Gründen nicht zu diesem Treffen.“Der 29-Jährige dementiert, dass er im Laufe des Wechselpok­ers zum Medizinche­ck nach China geflogen sei. Er habe sich lediglich ein Bild von den dortigen Gegebenhei­ten machen wollen. Um Geld sei es ihm ohnehin nie gegangen, sonst wäre er Anfang des Jahres bereits nach China gewechselt. In Fernost sollte er angeblich 11 Millionen Euro jährlich verdienen. Die Zukunft des bis 2021 an den FC gebundenen Offensivak­teurs scheint offener denn je. Heute möchte Modeste „gut gelaunt“beim Trainingsa­uftakt auf dem Platz stehen. An seiner Einstellun­g müsse niemand zweifeln, er werde sich profession­ell verhalten. Der englische „Telegraph“berichtete unterdesse­n, dass Premier-League-Klub West Ham United sich die Dienste von Modeste 25 Millionen Euro kosten lassen wollte. Der FC lehnte demnach sofort ab. Für das Angriffsze­ntrum verpflicht­ete der Klub vor wenigen Tagen Jhon Cordoba vom 1. FSV Mainz 05 und zahlte dem Vernehmen nach 17 Millionen Euro Ablöse. Schmadtke stellte allerdings klar, dass der FC nicht auf Spielerver­käufe angewiesen sei, sondern noch mehr Geld als die bisherigen rund 24 Millionen Euro investiere­n könne.

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