Rheinische Post

Die Minions proben den Aufstand

Der Kinospaß „Ich – Einfach unverbesse­rlich“geht in die dritte Runde.

- VON CORDULA DIECKMANN

(dpa) Endlich wieder Minions: Vor zwei Jahren hatten die gelben, frechen Wesen ihren eigenen Kinofilm. Nun kehren sie zurück mit „Ich – Einfach unverbesse­rlich 3“, auch in 3D. Allerdings ist für sie jetzt ärgerlich, dass ihr Boss Gru nicht mehr der Verbrecher ist, der er einst war, sondern ein braver Familienva­ter. Die Minions haben die Nase voll von Rasenmähen und Gute-Nacht-Geschichte­n. Sie kündigen, „ciao bello“. Nur zwei Mini-Wesen halten ihm die Treue. Vorbei die Schurkenze­iten? Nicht ganz, denn Gru entdeckt, dass er einen Zwillingsb­ruder hat, Dru. Und der will mit Grus Hilfe etwas richtig Böses anstellen. Dann taucht auch noch der Bösewicht Bratt auf, ein längst vergessene­r TVStar, der Hollywood mit riesigen Kaugummi-Blasen vernichten will.

Das neue Kinoabente­uer macht Spaß, auch wenn im nunmehr vierten Film aus dem Minion-Universum vieles bekannt und erwartbar ist. Schade vor allem, dass die Minions zu kurz kommen. Etwas mehr quietschge­lbe Anarchie, Mut und Unverschäm­theit hätte dem Werk gut getan. An die Vorgängerf­ilme reicht Teil drei deshalb nicht heran.

Trotzdem wird der Film an den Kinokassen funktionie­ren. Dafür sorgt die Marketings­trategie, die bei Kindern mit Stickern und Sammelfigu­ren Erwartunge­n weckt. Außerdem ist das Abenteuer amüsant. Dafür sorgen viele nette Details, etwa die Sixtinisch­e Kapelle im Palast von Grus reichem Bruder Dru, ausgemalt nicht mit Engeln, sondern Schweinche­n. Denn Dru ist erfolgreic­her Schweinezü­chter.

Gru dagegen ist weniger glücklich. Er und seine Frau Lucy haben ihre Jobs bei der Agentenage­ntur verloren. Er ist eifersücht­ig auf seinen erfolgreic­hen Bruder, auch weil der eine blonde Haarpracht hat, während Gru schon lange eine Glatze trägt. Und dann ist da natürlich wieder die Musik. Mit Bösewicht Bratt geht es zurück in die 1980er, mit Van Halens „Jump“, „Take On Me“von a-ha oder Michael Jackson und dem Moonwalk, den Bratt perfekt inszeniert. Pharrell Williams ist mit acht Liedern dabei, darunter „Freedom“. Die passende Hymne für die Minions, die im Gefängnis gelandet sind und dort das Sagen haben. Fingerschn­ippend proben sie den Aufstand und brechen aus.

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FOTO: DPA Die gelbe Revolution: Die Minions brechen aus dem Gefängnis aus.

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