Rheinische Post

Radfahrer mit Mistgabel attackiert?

50-Jähriger erscheint nicht zu seinem Prozess vor dem Amtsgerich­t

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GARATH (wuk) Über die Folgen einer kuriosen Begegnung zwischen einem Gärtner und einem Radfahrer versucht das Amtsgerich­t seit Wochen zu verhandeln. Auf die Anklageban­k soll der Gartenpfle­ger (50), weil er den Radfahrer (29) Anfang 2016 in Garath mit einer Mistgabel attackiert haben soll.

Doch nicht etwa gleichmäßi­ge Stichwunde­n trug der Radler damals davon, sondern eine Ellbogen- prellung und Schürfwund­en. Doch zum Prozess ist jener Gärtner gestern wieder nicht erschienen. Also lässt der Richter den 50-Jährigen demnächst von der Polizei abholen. An jenem Donnerstag­mittag im Februar waren die Männer nur kurz und nur zufällig aneinander geraten. Der eine sollte damals für seine Gartenbauf­irma mit einem Laubbläser einen Grünstreif­en bearbeiten, der andere wollte eigentlich nur dort vorbeirade­ln. Obwohl der Laubbläser Laub geblasen haben soll ins Gesicht des Radlers, war der 29-Jährige zunächst weitergefa­hren, war aber kurz danach mit einem Kumpan und mit einer Hantelstan­ge zurückgeke­hrt. Man habe den Gartenpfle­ger „zur Rede stellen wollen“, sagten sie später. Doch angeblich mit einer Mistgabel soll der das „Gespräch“radikal abgekürzt und damit den Radfahrer verletzt haben.

Ob es sich aber wirklich um eine Forke gehandelt hat oder doch eher um einen Laub-Rechen, wie er oft bei Gartenarbe­iten verwendet wird, wollte der Richter nun eigentlich klären. Nur ließ sich der Angeklagte bei Gericht zum wiederholt­en Mal nicht blicken. Da der 50-Jährige wegen aggressive­n Auftretens bereits mehrfach vorbestraf­t ist, will der Richter auf dessen Anwesenhei­t aber nicht verzichten. Also wird zum nächsten Termin die Polizei dafür sorgen, dass der 50-Jährige die Justiz nicht noch mal vergebens warten lässt.

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