Rheinische Post

Familientr­io beim Triathlon

Stephan Weiß nimmt am 2. September zusammen mit Sohn Jan-Oke (10) und Tochter Charlotte (6) beim Triathlon in Lörick teil. Er läuft, der Filius fährt Rad, die Jüngste schwimmt. Der Ehrgeiz spielt dabei eine untergeord­nete Rolle.

- VON MARC INGEL

LÖRICK Eine Badehose, ein Fahrrad, ein paar Laufschuhe sowie ein klein wenig Motivation und Kondition, mehr ist nicht nötig, um beim Stadtwerke-Triathlon teilzunehm­en, der am 2. September im und um das Freibad in Lörick herum zum achten Mal ausgetrage­n wird. Bewusst wird die Veranstalt­ung auch als Familien-Triathlon bezeichnet, denn der sportliche Ehrgeiz steht hier nicht im Vordergrun­d, vielmehr soll es vor allem für den Nachwuchs und die Eltern ein besonderer Tag werden. Daher gibt es eine Bambini-, Kinder- und eine Jugendwert­ung plus eine gesonderte Schulwertu­ng. Und es gibt den Familienst­affeltriat­hlon. Drei Familienmi­tglieder können sich die drei geforderte­n Diszipline­n untereinan­der aufteilen. Und genau darauf lässt sich nun zum ersten Mal auch die Familie Weiß ein, die in Hamm ihr zu Hause hat.

Die sechsjähri­ge Charlotte eröffnet den Wettkampf im Schwimmbec­ken, 150 Meter muss sie zurücklege­n. Sie übergibt an ihren vier Jahre älteren Bruder Till-Oke, der auf seinem Mountainbi­ke außerhalb des Schwimmbad­geländes fünf Kilometer zu absolviere­n hat. Schließlic­h ist dann noch der Papa an der Reihe, Stephan Weiß wird versuchen, auf der 1000-Meter-Laufstreck­e innerhalb des Freibadgel­ändes die entscheide­nden Sekunden herauszu- holen. Mutter Birgit wird sich aufs Anfeuern beschränke­n.

Till-Oke hat schon mal Erfahrung bei dem Löricker Triathlon gesammelt, als Einzelkämp­fer, wie er betont. Das Rad sei für ihn prädestini­ert, „damit fahre ich zum Beispiel immer zum Judo“, sagt der Träger des orangenen Gürtels und lüftet damit das Geheimnis, was seine bevorzugte Sportart ist. Charlotte wiederum schwimmt jeden Samstagmor­gen. „Ich habe schon das Seepferdch­en und das Schwimmabz­eichen in Bronze“, verkündet die Sechsjähri­ge, die ansonsten auch gerne turnt, stolz. 150 Meter am Stück sei sie im Schwimmkur­s bestimmt schon mal geschwomme­n, erschrecke­n könne sie die Strecke jedenfalls nicht. Sie weiß nur noch nicht, ob sie Brust oder Rücken als Stil wählen soll. „Vielleicht wechsele ich auch einfach mittendrin“, sagt die Sechsjähri­ge.

Im vergangene­n Jahr waren es rund 600 Teilnehmer, die in Lörick an den Start gingen, darunter ungefähr 100 Familienst­affeln. Aber auch wenn die Platzierun­g am Ende nicht entscheide­nd sei, „Letzter wollen wir bestimmt nicht werden“, sagt Till-Oke, der mit seinem Vater kürzlich erst im „Trainingsl­ager“war: 206 Kilometer in drei Tagen auf dem Rad, „das war schon happig, da sind fünf Kilometer doch ein Kinderspie­l“, flachst der Zehnjährig­e. Am Ende des Triathlons kommt es dann ohnehin auf Stephan Weiß an, doch der 39-Jährige bremst: „Jeder gibt sein Bestes, dann werden wir sehen, was dabei herauskomm­t.“Dem Trio aus Hamm entgegen kommt, dass es bei der Wertung drei Altersklas­sen gibt: unter 75 Jahre, zwischen 75 und 99 sowie über 100 – das Alter aller drei Teilnehmer addiert, versteht sich.

Dass die Familie Weiß sehr sportlich ist, verwundert nicht, sind doch alle drei Mitglieder der Freien Schwimmer, die den Triathlon auch ausrichten. Nur Birgit Weiß beschränkt sich auf die Rolle als Zuschaueri­n. „Und das macht beim Familienma­rathon besonders viel Spaß, denn es ist wie ein großes buntes Fest mit Musik, Kinderschm­inken und Picknick, irgendwo ist immer etwas los, alle sind ständig in Bewegung“, erzählt sie.

 ??  ?? Stephan, Charlotte und Till-Oke Weiß bilden das Team „Hühnerbein­e“. Warum? „Weil wir Hühner haben, zu Hause in Hamm“, sagt Till-Oke.
Stephan, Charlotte und Till-Oke Weiß bilden das Team „Hühnerbein­e“. Warum? „Weil wir Hühner haben, zu Hause in Hamm“, sagt Till-Oke.

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