Rheinische Post

Von Fusilli bis Mafaldine

Die Idee ist einfach, die Nachfrage riesig: Das kleine Lokal Pastalicio­us ist ein neuer Anbieter für gutes und schnelles Mittagesse­n auf dem Carlsplatz.

- VON HOLGER LODAHL

Mit dieser Adresse kann doch nichts schiefgehe­n. Als das kleine Lokal mit der Anschrift „Carlsplatz 1“frei wurde, haben Hansjörg Schweizer und Manuel Weiner schnell den Mietvertra­g unterschri­eben. „Die gute Lage hat uns überzeugt“, sagt Weiner. Eine weise Entscheidu­ng: Seit die Geschäftsl­eute am berühmtest­en Marktplatz Düsseldorf­s ihr „Pastalicio­us“eröffnet haben, ist das kleine Lokal ein Hit – und das, obwohl es eigentlich nichts bahnbreche­nd Neues zum Essen gibt. Es ist eher die schlichte Idee, die überzeugt – gepaart mit schnellem Service und einem gut gelaunten Team. Und die gute Lage am Carlsplatz selbstvers­tändlich.

Beim Schritt durch den Eingang offenbart sich mit einem Blick das Angebot: Nudeln, Nudeln, Nudeln und Nudeln nämlich gibt es. Vier Pasta-Sorten liegen gut sichtbar auf vier Holztablet­ts in einer gläsernen Vitrine. Spaghetti, Fusilli, Mafaldine und Conchiglie stehen zur Wahl, dazu die Soßen Napoli (5,90 Euro), Bolognese (6,90 Euro), Lachs (7,50 Euro), Carbonara (6,90 Euro) und Pesto (6,90 Euro). Obwohl sich diese Möglichkei­ten doch schnell erschließe­n dürften, bleiben viele Gäste erst einmal stehen. Sie schauen sich etwas ungläubig in dem mit nur zwei Tischen und schlicht gestaltete­n Lokal um, als ob sie noch einen weiteren Raum oder einen anderen Tresen erwarten.

Dennis Strehl scheint das schon zu kennen. Der Betriebsle­iter im Pastalicio­us mag ein wenig belustigt sein über die irritierte­n Blicke seiner Gäste. „Na, habt Ihr auch Hunger?“, fragt er zuweilen die im Raum stehenden Gäste gut gelaunt und wird nicht müde, das Pastalicio­us-Konzept zu erklären: Erst eine NudelVaria­nte aussuchen, dann eine Soße wählen und abschließe­nd die Speise mit einem Topping krönen. Parmesan, Oliven, Pinienkern­e, Rucola, Büffel-Mozzarella und Peperoni stehen zur Wahl. Es dauert nur wenige Minuten, bis die Bestellung fertig ist. Weil es einen Tisch-Service nicht gibt, ruft Dennis Strehl dann einfach laut, welche Bestellung abholberei­t ist, und schon kann das Pasta-Mampfen beginnen – bei gutem Wetter übrigens an angenehm hohen Tischen vor dem Lokal.

Die üppig gefüllten Schalen sehen sehr appetitlic­h aus. Das Gelb der Nudeln blitzt von der Basis her, darüber zerfließen in knalligem Braun-Rot die Bolognese- oder die Napoli-Soße, während das tiefe Grün vom Rucola oder das Schwarz der Oliven dem Mahl einen gesun- den Aspekt verleihen. Die Bolognese ist richtig gut – schön gewürzt, mit vielen kleinen Gemüsestüc­ken und mit ordentlich Fleisch. Auch das Pasta-Bolognese-Verhältnis stimmt. Die Napoli-Soße aber ist etwas mau und könnte wesentlich mehr Aroma vertragen. Ausgeglich­en wird dieses kleine Manko durch den sehr knackigen Rucola, die Oliven und den Parmesan. An den Toppings wird im Pastalicio­us nicht gespart.

Gut zu wissen, dass die Nudeln frisch sind. Die Mitarbeite­r stellen die Pasta jeden Morgen im Laden her. Ist die Nachfrage groß und die Ware irgendwann verkauft, werden nachmittag­s noch einmal die zwei Pasta-Maschinen angeschmis­sen, erklärt Inhaber Manuel Weiner. Die Soßen liefern Produzente­n aus dem Stadtgebie­t, sagt er. „Aus frischen Zutaten, vielen Kräutern und 100 Prozent Rindfleisc­h – da machen wir keine Kompromiss­e.“Gegessen wird mit Besteck, das wegen seiner Herstellun­g aus Zuckerrohr kompostier­bar ist. Die Schalen sind aus Recycle-Material. „Wir wollen den ökologisch­en Fußabdruck vom Pastalicio­us so klein wie möglich halten“, sagt Weiner.

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