Rheinische Post

Ein Hoch auf die Gelbphase!

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Wenn man unserer wunderbare­n Stadt für einige Zeit den Rücken kehrt, gibt es wirklich vieles, das man plötzlich vermisst. Den Blick auf den Rhein zum Beispiel. Das Altbier. Sogar die Kö, irgendwie. Die ZweiteReih­e-Parker weniger. Aber die Rheinlände­r, die auf jeden Fall. Am meisten aber haben wir kürzlich etwas ganz anderes, für uns bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen Selbstvers­tändliches vermisst: die Gelbphase für Fußgänger.

Wir waren nämlich in Berlin für einige Wochen und in der Hauptstadt sind die Straßen ja bekanntlic­h sehr breit. Als Fußgänger muss man sich also beeilen, um zeitig die Seite zu wechseln. Bloß, dass die putzigen Ost- und West-Ampelmännc­hen immer recht schnell von Grün auf Rot wechseln. Und dann steht man dort, mitten auf der Straße, und ist ein Verkehrssü­nder. Dazu haben wir uns im Laufe der Zeit auch mehr und mehr entwickelt, denn sobald wir nur einen Fuß bei Grün auf die Straße gesetzt hatten, war auch schon wieder Rot. Berlin hat uns kriminell gemacht! Das wäre hier nie passiert, denn wenn hier eines sicher ist, dann: Die Gelbphase ist mindestens noch einmal so lang wie die Grünphase, und wer bei Gelb die Straße betritt, kommt noch sicher auf der anderen Seite an. In Berlin indes ist man auf der Hut, nicht von der Polizei oder einem rasenden Auto erwischt zu werden. Und wir hören Dorthe Kollo singen: „Wärst du doch in Düsseldorf geblieben!“lai

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