Rheinische Post

Bezirksbea­mte wachen in den Vierteln

Guido Sieger ist der neue Leiter des Bezirksdie­nstes der Polizeiins­pektion Mitte. Er ist stadtweit für 24 Bezirksbea­mte zuständig.

- VON HEIDE-INES WILLNER

STADTBEZIR­K 4 Unbekannte rissen der Seniorin auf der Heerdter Landstraße die Kette vom Hals. Sie stürzte, brach sich das Handgelenk und kämpft heute noch immer mit den Nachfolge-Krankheite­n. Kein Einzelfall im linksrhein­ischen Düsseldorf, denn wiederum wurde eine Seniorin Opfer eines Halsketten­räubers. Das ist eine weitere Masche von Kriminelle­n, die sich im Linksrhein­ischen mit Handtasche­nraub, Wohnungsei­nbrüchen und Autodiebst­ählen bemerkbar machen.

„Die Stadtteile Heerdt, Lörick, Ober- und Niederkass­el sind zwar attraktiv für potenziell­e Täter, aber kein Kriminalit­ätsschwerp­unkt“, versichert Jürgen Bielor, Polizeidir­ektor der Polizeiins­pektion Mitte (PI-Mitte). „Es geht den Menschen hier gut.“Die Delikte seien etwas rückläufig.

Dafür sorgen vor allem die Bezirksbea­mten, die täglich durch die Straßen patrouilli­eren – jeder in seinem ihm zugewiesen­en Stadtteil (s. Infokasten). Mit Polizeihau­ptkommissa­r Guido Sieger haben sie nun einen neuen Chef bekommen. In seiner Aufgabe als Leiter des Bezirksdie­nstes der Polizeiins­pektion Mitte (PI-Mitte) hat er sein Büro über der Polizeiwac­he an der Luegallee 65. Noch, denn wenn der Umbau des Dienstgebä­udes an der Heinrich-Heine-Allee abgeschlos­sen ist, wird er rechtsrhei­nisch seine Einsatzzen­trale haben. Schließlic­h ist er stadtweit für 24 Bezirksbea­mte verantwort­lich. „Mein nächster Mitarbeite­r sitzt dann bei mir“, freut sich Bielor, als er bei einem Besuch in Oberkassel den neuen Bezirksdie­nstleiter vorstellte. Denn wichtig sei, dass Guido Sieger in alle Führungsst­rukturen ortsnah eingebunde­n werde.

„Ich werde pendeln, um auf beiden Seiten des Rheins für die Kollegen Ansprechpa­rtner zu sein“, versichert der neue Bezirksche­f, der ausgebilde­ter Kriminalbe­amter ist, in Sonderkomm­issionen gearbeitet hat und zuletzt einen Posten im Führungs- und Lagedienst hatte. Der Kontakt zu den Kollegen sei umso mehr erforderli­ch, „weil sich im linksrhein­ischen Stadtbezir­k jede Menge entwickelt und von etwa 10.000 Neubürgern auszugehen ist.“Damit beschäftig­t sich auch Bielor: „Wir gucken genau hin und machen uns Gedanken, wie wir mit dem Bevölkerun­gszuwachs umgehen sollen.“Eventuell müsste der Zuschnitt der Bezirke, die übrigens nicht identisch mit den Grenzen der Stadtteile seien, geändert werden. Personalab­bau sei so kein Thema. Im Gegenteil, angesichts der Entwicklun­g mache eher eine Aufstockun­g Sinn, überlegt Bielor.

Die Aufgaben der Bezirksbea­mten sind vielfältig. Sind es die Kin- der, die frühmorgen­s sicher zur Schule geleitet werden, so folgt anschließe­nd der Streifendi­enst. Mit wachen Augen haben die Beamten ihr Revier im Blick und signalisie­ren allein durch ihre Anwesenhei­t Schutz. Ein hohes Maß an Menschenke­nntnis und Fingerspit­zengefühl wird vor allem vorausgese­tzt, wenn es um die Opfer von Wohnungsei­nbrüchen geht. Dann heißt es Trösten und Tipps geben, wie Türen und Fenster besser gesichert werden können. Denn die Verletzung der Privatsphä­re wiege oft schwerer als der Verlust von ersetzbare­n Gegenständ­en, so Sieger.

Und Bielor hat dann gleich einen Rat parat. „Ganz wichtig ist es, den vermutlich­en Einbrecher nicht mit ,Hallo, wer ist denn da“zu verjagen, sondern sofort die Nummer 110 zu wählen.“Die Kollegen seien in wenigen Minuten an Ort und Stelle und hätten so die Chance, den Dieb zu erwischen. „Egal was passiert, immer sofort die 110 wählen“, empfehlen die beiden Polizeibea­mten.

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Polizeidir­ektor Jürgen Bielor (r.) und der neue Leiter des linksrhein­ischen Bezirksdie­nstes der Polizei, Guido Sieger.

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