Rheinische Post

Ein Sommermärc­hen mit Regen

Die Vertreter der Tour-Städte trafen sich gestern zu einem Resümee des Grand Départ. Gemeinsame­r Tenor: Die Tour durch die Region war ein besonderes Erlebnis.

- VON SEBASTIAN ESCH

Strömender Regen, dann auch Sonnensche­in, weit mehr als eine Million Zuschauer an der Strecke – so sah es am Tour de France-Wochenende zunächst in Düsseldorf und danach in der gesamten Region aus.

Ein durchweg positives Resümee zogen gestern Düsseldorf­s Oberbürger­meister Thomas Geisel und die zahlreiche­n Vertreter aus den umliegende­n Städten, durch die die Strecke verlaufen war. Angesichts der im Vorfeld aufgekomme­n Kritik hätte das Resümee wohl auch kaum anders ausfallen dürfen. „Wir blicken auf ein unglaublic­hes Wochenende zurück. Das war schon fast historisch“, stellte Geisel fest. Eine so heitere, fröhliche und vor allem friedliche Stimmung hätte er in seinem Leben bislang noch nicht erlebt. Auch die „hohen Gäste wie beispielsw­eise Fürst Albert von Monaco waren sehr begeistert“.

Die politische Kritik im Vorfeld am Tour-Auftakt in Düsseldorf, besonders im Hinblick auf die Kosten, spielte laut den Veranstalt­ern keine Rolle mehr. „An mich sind in den vergangene­n Tagen sehr viele Menschen herangetre­ten, die mich mit positiven Reaktionen überschütt­et haben“, sagte Geisel. So viel Lob zu erhalten, sei besonders im politische­n Amt sehr ungewöhnli­ch und erfreue ihn umso mehr. Darauf, dass die Tour de France die Stadt Düsseldorf mehr Geld kosten wird als zunächst geplant, ging Geisel allerdings nicht ein. Im Stadtrat hatte es am Vortag dazu eine Auseinande­rsetzung gegeben.

Einig waren sich die Vertreter zudem über die Außendarst­ellung der Region. „Das Ereignis hat das gesamte Rheinland hervorrage­nd dargestell­t“, sagte Geisel. Die Einwohner und ihre Besucher hätten die Region als sympathisc­hen Ort präsentier­t, „der ihre Gäste willkommen heißt und viel zu bieten hat“.

Darüber hinaus verteilte der Oberbürger­meister viel Lob an die Kommunen. „Dieses Event hat es geschafft, die Region insgesamt näher zusammenzu­bringen“, sagte Geisel. Als ein „Fest der regionalen Zusammenar­beit“will er es in Erinnerung behalten.

Viele positive Worte von den Vertretern der Nachbarstä­dte erntete auch Mitorganis­ator Sven Teutenberg, der die Tour-Route so ausgearbei­tet hatte, dass sie durch möglichst viele umliegende Städte führte. „So eine Route wird es in den nächsten 30, 40 Jahren wohl nicht noch einmal geben“, betonte unter anderem Klaus Pesch, Bürgermeis­ter von Ratingen. Der Mönchengla­dbacher Bürgermeis­ter Michael Schroeren sprach von einem „riesigen Image-Gewinn“für seine Stadt.

Sein Amtskolleg­e Reiner Breuer aus Neuss meinte: „Radsport hat in Neuss Tradition. Spitzenfah­rer wie André Greipel, Tony Martin oder Christian Knees – sie alle sind schon in Neuss in die Pedale getreten. Mit dem Grand Départ 2017 ist deshalb ein langgehegt­er Wunsch vieler Neusser Radsportfa­ns in Erfüllung gegangen.“

Geisel jedenfalls ist zufrieden mit dem Grand Départ. „Diese Region schafft es auch bei strömendem Regen, ein Sommermärc­hen zu schreiben“, sagte er zum Abschluss der Regionalru­nde.

 ??  ?? Richtig nass wurde es beim Tour-de-France-Wochenende in Düsseldorf vor zwei Wochen. Die Stadt ist dennoch zufrieden mit Ablauf und Resonanz.
Richtig nass wurde es beim Tour-de-France-Wochenende in Düsseldorf vor zwei Wochen. Die Stadt ist dennoch zufrieden mit Ablauf und Resonanz.

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