Rheinische Post

Geisel: Reading ist Vorbild beim ÖPNV

Zum 70-jährigen Bestehen der Städtefreu­ndschaft reiste der Oberbürger­meister nach England.

- VON LAURA IHME

Zwar wird in Reading vor allem Bus gefahren, ein Vorbild ist Düsseldorf­s Partnersta­dt in Sachen Öffentlich­er Personenna­hverkehr (ÖPNV) trotzdem, findet Thomas Geisel. Um insgesamt 70 Jahre der Städtefreu­ndschaft zwischen der Landeshaup­tstadt und der Stadt in England zu feiern, reiste der Oberbürger­meister jetzt nach Reading. Bei einer Videokonfe­renz berichtete er gestern über Feierlichk­eiten und darüber, was die Verbindung bedeutet.

Beim ÖPNV etwa könne Düsseldorf durchaus von seinem Partner lernen: „Das System ist sehr geordnet, außerdem ist Reading sehr innovativ bei den Antriebste­chniken für die Busse“, so Geisel. Das könne ein Vorbild für Düsseldorf sein. Mit einer Flüchtling­sinitiativ­e hat sich die Düsseldorf­er Delegation außerdem über die besten Möglichkei­ten zur Integratio­n unterhalte­n, ebenso war die wirtschaft­liche Zusammenar­beit zwischen Unternehme­n in beiden Städten ein Thema, wenn auch ein nicht so einfaches in Zeiten des Brexit: Darüber werde in allen Bereichen viel gesprochen, so der Oberbürger­meister, viele Engländer hofften, der Austritt aus der EU wür- de doch noch auf irgendeine Weise verhindert.

Vor allem ging es bei dem Besuch aber auch um den kulturelle­n Austausch und um die als älteste deutsch-britische Städtefreu­ndschaft geltende Verbindung zwischen Reading und Düsseldorf. Begründet wurde sie schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Readingeri­n Phoebe Cusden humanitäre Hilfe für Düsseldorf­er Kinder organisier­te. „Das war damals ja alles andere als selbstvers­tändlich, dass man sich nach dem Krieg einer Stadt im Feindeslan­d so nähert“, so Geisel. Seit 1988 sind die Städte nun offiziell Partner. Bei seinem jetzigen Besuch besichtigt­e Geisel unter anderem eine Ausstellun­g mit Düsseldorf-Motiven und ein Festival. Im Herbst feiert dann Düsseldorf die alte Freundscha­ft mit dem „Reading-Weekend“vom 6. bis 8. Oktober. Thomas Geisel hat aber noch andere Ideen, um die Verbindung zu intensivie­ren: „Ich könnte mir ein Freundscha­ftsspiel zwischen der Fortuna und dem FC Reading vorstellen. Die spielen ungefähr in einer Liga“, sagte er. Sollte das erfolgreic­h sein, könnte man sogar über ein Turnier mit allen Partnerstä­dten nachdenken.

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