Rheinische Post

Senioren trainieren ihre Mobilität

Das Ernst- und Berta-Grimmke-Haus der Awo hat jetzt ein Fitness-Zentrum im Souterrain.

- VON HEIDE-INES WILLNER

LÖRICK Gottfried van Fonderen ist restlos begeistert. Trotz seiner 81 Jahre bedient er mit Füßen und Armen das Übungsgerä­t „Nu Step“im Souterrain des Ernst- und BertaGrimm­ke-Hauses so kräftig, dass Sportlehre­rin Johanna Sower ihn schon ein bisschen bremsen muss. Während er also auf der Stelle „wandert“, berichtet er über seinen Einzug in das Pflegeheim der Awo. „Ich hatte ganz dünne Beine, konnte kaum laufen und kam mit dem Rollstuhl hier an.“Jetzt könne er sogar mit dem Rad bis nach Kaiserswer­th radeln, ergänzt er und blickt zufrieden auf seine strammen Waden. Wie er sich wieder so mobil machen konnte, ist regelmäßig­en Übungen zu verdanken, neuerdings in einem profession­ellen Fitnesszen­trum im Souterrain des Hauses am Niederkass­eler Lohweg.

Den Stein ins Rollen hat Johanna Sower aus Lörick gebracht, die ihre kleine Praxis an der Bonifatius­stra- ße aufgegeben oder besser, ins Ernst- und-Berta-Grimmke-Haus verlegt hat. „All’ meine Geräte sind nun hier“, sagt sie. Ein Bereich ist dem Gerätetrai­ning zugeordnet, der andere mit medizinisc­her MassageLie­ge und Infrarot-Kabine der Entspannun­g. Wer nun wann was nutzen kann, ist genau geregelt. „Vormittags kann ich Privatkund­en, vor allem aus der Nachbarsch­aft, betreuen, nachmittag­s bin ich für die Bewohner und Pflegekräf­te des Hauses da.“Jeweils vier Personen könnten gleichzeit­ig trainieren oder entspannen. Erleichter­t sei sie, dass das Grimmke-Haus ihr die Möglichkei­t gibt, als Freiberufl­erin und Angestellt­e ihr Gesundheit­sprogramm weiter anbieten zu können. „Jede Seite gewinnt.“Die große Nachfrage der Hausbewohn­er, „sie sitzen oft Schlange“, bestätige, auf dem richtigen Weg zu sein.

Grund für die Chefin des Hauses, Beate Eisenacher, nicht ohne Stolz auf das neue Angebot hinzuweise­n. Vor allem, weil es auch für die Mitarbeite­r der Einrichtun­g gedacht ist. „Ich bin erleichter­t, dass wir ihnen etwas zur Stressbewä­ltigung bieten können.“Leider gebe es viele Krankheits­fälle. Die Mitarbeite­r könnten es auch während der Arbeitszei­t nutzen. Denn: „Es liegt mir viel daran, dass sie gesund bleiben und lange ihren Beruf ausüben können.“Es gibt aber noch einen anderen Aspekt, der die Leiterin antreibt, mit ihrem Fitnesszen­trum zu trumpfen. „Ich möchte Interesse wecken und motivieren, sich für einen pflegenden Beruf zu entscheide­n. „Wir haben einen hohen Mangel an Fachkräfte­n“, bedauert sie.

 ??  ?? Gottfried van Fondern auf dem „Nu-Step“mit Trainerin Johanna Sower sowie Vol ker Kornblum und Beate Schmitz-Eisenacher im Spiegel.
Gottfried van Fondern auf dem „Nu-Step“mit Trainerin Johanna Sower sowie Vol ker Kornblum und Beate Schmitz-Eisenacher im Spiegel.

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