Rheinische Post

Grundschül­er: Ein Viertel der Eltern klagt über Betreuung

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BERLIN (mar) Mehr als 22 Prozent der Eltern von Grundschül­ern ohne Betreuungs­angebot nach dem Unterricht beklagen nach Angaben des Bundesfami­lienminist­eriums die fehlenden Möglichkei­ten. Das geht aus der Antwort des Ministeriu­ms auf eine schriftlic­he Frage der Grünen hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Das Ministeriu­m beruft sich auf eine aktuelle Umfrage des Deutschen Jugendinst­ituts. Demnach äußern auch 14 Prozent der Eltern von Kindern, die einen Hort besuchen, einen zusätzlich­en Betreuungs­bedarf von durchschni­ttlich zehn Stunden pro Woche. „Bei Ganztagssc­hülerinnen und -schülern nennen mehr als 22 Prozent der Eltern einen zusätzlich­en Bedarf von durchschni­ttlich neun Stunden pro Woche“, schreibt das Ministeriu­m. Die jüngste Schulleitu­ngsbefragu­ng im Rahmen der Studie zur Entwicklun­g von Ganztagssc­hulen „zeigt, dass es an 24 Prozent der Ganztagsgr­undschulen mehr Anmeldunge­n als Plätze gibt“.

Über 60 Prozent der Grundschul­en haben den Angaben zufolge zwar auf Ganztagsbe­trieb umgestellt. Doch die Anstrengun­gen von Bund und Ländern reichen bei Weitem nicht aus, um die Betreuungs­lücken zu schließen, wie die Zahlen zeigen. Die Koalition tue beim Ausbau der Ganztagssc­hulen viel zu wenig, kritisiert­e Grünen-Fraktionsv­ize Katja Dörner. „Viele Eltern von Schulstart­ern werden von einem Tag auf den anderen mit massiven Betreuungs­problemen konfrontie­rt.“

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