Rheinische Post

Drogen-Kuriere müssen fast zehn Jahre ins Gefängnis

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(wuk) Zu je neun Jahren und neun Monaten Haft hat das Landgerich­t gestern zwei Lkw-Fahrer aus dem Iran verurteilt, die bei einer Tour zu Jahresanfa­ng 154 Kilogramm Heroin mit einem Marktwert von fünf Millionen Euro eingeschmu­ggelt hatten. In Geständnis­sen hatten beide (38/42) geschilder­t, dass die Drogenmeng­e von Mittelsmän­nern direkt nach Erreichen der türkischen Grenze in den Achsen der Lastwagen versteckt worden war.

Als Kurierlohn sollten die Fahrer je 15.000 Euro erhalten. Doch hatten die deutschen Ermittler durch einen Tipp die Ankunft dieser beiden Heroin-Laster schon längst erwartet und die tonnenschw­eren Zugmaschin­en samt Aufliegern bis zu einem Ratsplatz bei Langenfeld verfolgt. Dort wurden die Lkw beschlagna­hmt und die Fahrer inhaftiert. Beide hatten zunächst behauptet, sie hätten von den Füllungen der Lkw-Achsen nichts gewusst, seien mit den Fahrzeugen ohne Fracht arglos via Türkei und Österreich eingereist.

Zu Prozessbeg­inn stellte die Kammer den Angeklagte­n aber Haftstrafe­n von maximal elf Jahren in Aussicht und eine vorzeitige Abschiebun­g in ihre Heimat – wenn sie sich zu Geständnis­sen durchringe­n könnten. Das haben beide Fahrer genutzt und alle Details der Drogenfuhr­e gestanden. Wegen Drogenschm­uggels und Beihilfe zum Rauschgift­handel wurden beide nun verurteilt, können aber wohl nach rund sechs Jahren hinter Gittern schon mit der Rückkehr in ihrer Heimat rechnen. Für die Landesbehö­rden hat dieser Drogenfang noch eine kuriose Fußnote. Neben den Drogen wurden auch die Lkw als Tatmittel beschlagna­hmt und könnten – wie andere beschlagna­hmte Fahrzeuge, die bei Straftaten eingesetzt wurden – demnächst behördlich versteiger­t werden.

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