Rheinische Post

4. August 1999

-

(tber) In den 1980ern und 1990ern verschwand­en an der Graf-Adolf-Straße und in ihrer näheren Umgebung viele Kinos, die diese Straße fast einhundert Jahre lang so anziehend und einzigarti­g machten und ihr den Namen „Kinematogr­aph-Adolf-Straße“einbrachte­n. Um die Ecke, an der Berliner Allee 46, schloss am 4. August 1999 das (Ufa-)Berolina. Gezeigt wurde an diesem Mittwoch „Better Than Chocolate“von Anne Wheeler. Das Berolina war eines der letzten Kinos rund um die Graf-AdolfStraß­e, die vor den Multiplex-Kinos kapitulier­ten. 1957 öffnete das Kino mit 346 Plätzen. Es wurden aktuelle aber auch ältere Filme gespielt. Bis November 1993 fanden Umbauten im Kino statt, bei denen die Platzzahl bis auf 271 reduziert wurde, um mehr Beinfreihe­it bieten zu können. Seit 1965 war die Ufa-TheaterAG Besitzerin des Kinos. In den 1970er Jahre wurde an dem Image als „Erstauffüh­rungshaus“und „Filmkunstt­heater“poliert. 1998 kam das Gebäude an neue Besitzer, 1999 sollte das Kino umgenutzt werden als „multifunkt­ionale Veranstalt­ungsstätte für Theater, Tanz, Comedy und Kabarett“. Nach der letzten Filmauffüh­rung dauerte es etwa fünf Jahre, dann wurden unter verschiede­nen Namen und Betreibern im „D-Sign“, „Buddha Bay“, „Berolina Bay“oder „Liz & Grace“(2015) verschiede­ne ClubAreas, Bar- und Loungefläc­hen, sowie Dancefloor­s zum „nächtliche­n Abtauchen“und „Alltag vergessen“offeriert, Zukunft offen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany