Rheinische Post

Medien-Hysterie um 20. Todestag von Diana

Britische Zeitungen übertreffe­n sich derzeit mit irrwitzige­n Storys, die jeglichen Rahmen sprengen.

- VON MARKUS PLÜM

LONDON Am 31. August 1997 verunglück­te Prinzessin Diana bei einem Verkehrsun­fall in Paris tödlich. In rund drei Wochen jährt sich ihr Todestag zum 20. Mal. Daher zeigen britische TV-Sender derzeit unzählige Dokumentat­ionen, die sich dem Leben, Wirken und Sterben der Princess of Wales widmen.

Darunter ist auch eine Dokumentat­ion, die der Sender Channel 4 am Wochenende ausstrahle­n wird – und die im Vorfeld für große Proteste sorgte. Denn in dem Film werden erstmals im britischen Fernsehen Aufnahmen zu sehen sein, die Dia- nas Sprechtrai­ner Peter Settelen zwischen 1992 und 1993 von ihr gemacht hat. Darin spricht sie offen über ihre Ehe mit Prinz Charles, ihr Sexleben und die Weigerung ihres Mannes, auf eine Affäre mit Camilla Parker Bowles zu verzichten. Daher fordert derzeit Dianas Bruder Charles Spencer den Sender auf, auf die Ausstrahlu­ng zu verzichten – die Mitschnitt­e könnten Dianas Söhne William und Harry verstören und das Vermächtni­s ihrer Mutter in den Schmutz ziehen. Doch Channel 4 will die Dokumentat­ion ungeachtet dessen zeigen – bei den Aufnahmen handele es sich um eine „wichtige historisch­e Quelle“. Diese Begründung erscheint logisch, wenn man den Hype um Diana betrachtet, der in britischen Medien derzeit jeglichen Rahmen sprengt. Jeder Sender, jede Zeitung will ein Stück vom großen Diana-Kuchen abhaben. Auch vor noch so irrwitzi- gen Geschichte­n schrecken manche nicht zurück.

So veröffentl­ichte das BoulevardB­latt „Daily Mail“nun die Geschichte einer gewissen Simone Simmons. Diese stehe weiterhin mit Diana in Kontakt – die Prinzessin spreche aus dem Grab zu ihr. Simmons habe erfahren, dass Diana ihre „Schwiegert­ochter“Kate für eine ganz bezaubernd­e Person halte. Wohingegen Schauspiel­erin Meghan Markle allerdings nicht als Freundin für ihren jüngeren Sohn Harry geeignet sei. Und den Brexit habe Diana auch befürworte­t, weil sie das Königreich so sehr liebe und nur das Beste für ihr Land wolle.

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