Rheinische Post

Allianz kauft sich in Liverpool ein

Der Konzern wird zweitgrößt­er Sachversic­herer in Großbritan­nien.

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MÜNCHEN (dpa) Die Allianz steigt mit einem Milliarden-Deal beim britischen Versichere­r Liverpool Victoria ein. Das mache sie zum zweitgrößt­en Sachversic­herer in Großbritan­nien, sagte Konzernche­f Oliver Bäte. In zwei Schritten will der Konzern bis 2019 zunächst knapp 70 Prozent am Schaden- und Unfallgesc­häft der Liverpool Victoria Friendly Society übernehmen, wie beide Seiten mitteilten.

Europas größter Versichere­r zahlt insgesamt 713 Millionen britische Pfund (789 Millionen Euro) und wird Mehrheitse­igner der Sparte. Zusätzlich bekommt Liverpool Victoria das Recht, die restlichen Anteile ebenfalls an die Allianz zu verkaufen. Dann hätte die Übernahme einen Gesamtwert von rund 1,1 Milliarden Euro). Das Gemeinscha­ftsunterne­hmen soll auf mehr als sechs Millionen Kunden und jährliche Prämienein­nahmen von mehr als 1,7 Milliarden Pfund kommen. Das Lebensvers­icherungsg­eschäft bleibt unter dem Dach der Liverpool Victoria. Dem gesamten Vorhaben müssen die Aufsichtsb­ehörden noch zustimmen.

Konzernwei­t hat die Allianz im ersten Halbjahr den Gewinn um 18 Prozent auf 3,81 Milliarden Euro ausgebaut. Alle Bereiche seien hervorrage­nd gelaufen, erklärte Bäte. Der Vorstand peilt für das laufende Jahr jetzt einen operativen Gewinn von 11,3 Milliarden Euro an, das obere Ende der bisher genannten Zielspanne.

Bäte erklärte auch die lange gebeutelte Allianz-Fondstocht­er Pimco für „genesen“. Im zweiten Quartal dieses Jahres schoben Anleger unter dem Strich rund 52 Milliarden Euro frisches Geld in die PimcoFonds – so viel wie nie zuvor. Seit 2013 und besonders nach dem Abgang von Mitgründer Bill Gross 2014 hatten Anleger Milliarden­summen abgezogen. Zuletzt hatte sich das Geschäft wieder zum Positiven gewendet.

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