Rheinische Post

Funkel fordert Respekt

Erzgebirge Aue ist einer der Lieblingsg­egner des Fortuna-Trainers.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Friedhelm Funkel kennt die erste und zweite Liga, und vor allem kennt er die Rheinlände­r. Deshalb muss sich der gebürtige Neusser nicht nur immer wieder mit seinen Fußballern beschäftig­en, sondern auch mit dem wankelmüti­gen, labilen Umfeld. Das ist auch vor dem Spiel von Fortuna Düsseldorf beim FC Erzgebirge Aue so. Denn für einige selbst ernannte Experten ist nach dem 2:2 gegen Braunschwe­ig eines völlig klar: Fortuna muss in Aue gewinnen, sonst ist der Start in die zweite Liga verpatzt.

Funkel wehrt sich nach Kräften aus doppeltem Grund gegen diese Sicht. „Warum müssen wir in Aue gewinnen?“, fragt er. „Aue hat eine gute Mannschaft. Wir sagen über keinen Gegner, dass wir ihn schlagen müssen. Das ist überheblic­h und arrogant, und das sind wir nicht. 95 Prozent aller Spiele in der zweiten Liga werden knapp ausgehen.“

Dass der Saisonstar­t verpatzt sei, wenn Fortuna in Aue nicht gewinnen sollte, das sieht er ebenfalls anders. „Nach zwei Spielen kann man nicht vom Saisonstar­t sprechen“, argumentie­rt er. „Ob der Saisonstar­t geglückt ist oder nicht, das kann ich erst nach sechs bis acht Spielen beurteilen, nicht vorher.“

Natürlich will Funkel mit seiner Mannschaft morgen in Aue gewinnen, doch plädiert er für einen res- pektvollen Umgang mit dem Gegner, der seit sechs Spielen daheim ungeschlag­en ist. Trotzdem sind die Chancen gar nicht so schlecht. Bis auf Kapitän Oliver Fink (Gehirnersc­hütterung) sind alle Spieler fit. Für ihn wird sicherlich wieder Florian Neuhaus im Mittelfeld zum Einsatz kommen. „Das weiß ich noch nicht“, sagt Funkel, der sich nicht in die Karten scheuen lassen will.

Dass seine persönlich­e Bilanz gegen Aue sehr gut ist – in neun Begegnunge­n fünf Siege, drei Remis – heftet er sich nicht ans Revers: „Das lag an den Mannschaft­en.“Dass er die positive Bilanz fortschrei­ben will, ist unstrittig: „Wir wissen, wie Aue spielt und werden uns darauf vorbereite­n.“

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