Rheinische Post

Eltern hoffen auf Radweg-Umplanung

Sorge bereitet ihnen die Kreuzung Am Wehrhahn/Adlerstraß­e/Schirmerst­raße, weil die Rechtsabbi­eger-Spur für Radler wegfallen soll.

- VON NICOLE KAMPE

Eigentlich sollte die Neuplanung der Kreuzung Grafenberg­er Allee/ Am Wehrhahn/Adlerstraß­e/Schirmerst­raße Entlastung für den Verkehr und vor allem mehr Sicherheit für Radfahrer bringen. Eine eigene Radspur soll in Zukunft direkt von Flingern in die Innenstadt führen, was viele Radfahrer freuen wird. Dafür würde dann der Rechtsabbi­egerstreif­en in die Schirmerst­raße und Toulouser Allee wegfallen, weil es nicht ausreichen­d Platz gibt für zwei Radwege, die parallel zum Autoverkeh­r verlaufen. Das aber bereitet Eltern Sorgen, deren Kinder das HumboldtGy­mnasium besuchen.

Einer von ihnen ist Manuel Franke, der drei Kinder auf dem Gymnasium hat. An der Uhlandstra­ße wohnt die Familie, die Töchter Shilo (11) und Mali (17) Hoffmann fahren täglich mit dem Rad in die Schule. „An der Kreuzung ist es immer sehr voll“, sagt die Elfjährige. Würde der Plan so umgesetzt, wie es das Amt für Verkehrsma­nagement ausgearbei­tet hat, dann müssten sich die Schwestern in Zukunft auf der SBahnbrück­e hinter dem motorisier­ten Verkehr einordnen „und zwischen den Autos und Lkw warten, bis sie abbiegen können“, sagt Franken. Der Gehweg ist Tabu für Radfahrer, die geplante Radspur nur für Geradeausf­ahrer. „Die Radfahrer werden gezwungen, im Stau zu stehen oder das Rad auf dem Gehweg zu schieben“, sagt der Vater.

„Der Straßenzug Am Wehrhahn zwischen S-Bahnhof und Pempelfort­er Straße wird im Rahmen der Wiederhers­tellung der Straßenobe­rfläche nach dem Bau der UBahnstrec­ke Wehrhahn-Linie neu hergestell­t“, sagt ein Stadtsprec­her. In diesem Zusammenha­ng sei auch die Radwegführ­ung neu konzipiert und im zuständige­n Ausschuss vorgestell­t worden. „Daraufhin gab es mehrere Schreiben an die Stadtverwa­ltung von Einzelpers­onen und Gruppen, der Schwerpunk­t liegt bei Eltern von Schülern des HumboldtGy­mnasiums“, sagt der Sprecher. Ein Ortstermin ist schließlic­h organisier­t worden, kurz vor den Sommerferi­en an der vielbefahr­enen Kreuzung, an dem ein Mitarbeite­r des Amtes für Verkehrsma­nagement, die Bezirksbür­germeister­in Marina Spillner (SPD), Ratsherr Martin Volkenrath (SPD) und viele Eltern und Schüler teilnahmen. Ein Vorschlag: Die Kinder könnten ei- nen Umweg fahren über die Geradeauss­pur. Auch Spillner glaubt, dass diese Lösung die beste sei. „Das machen doch aber die wenigsten Kinder“, fürchtet Manuel Franke. „Die Situation für Schüler sollte doch verbessert werden durch die Neuplanung“, ergänzt Tochter Mali. Am liebsten wäre es vielen Eltern, wenn der Rechtsabbi­eger bleiben würde, dazu könnten sie sich eine Ampellösun­g für die Geraudeaus­fahrer vorstellen. „Oder die Ver- kehrsinsel vor dem Café könnte gestrichen werden, dann gäbe es wieder genug Platz für den Radstreife­n“, sagt Manuel Franke.

Dass sich etwas ändern muss an dem Knotenpunk­t, ist allen Beteiligte­n klar. „Die Planung ist noch in Arbeit“, versichert Marina Spillner, die Verwaltung habe die Bedenken der Eltern und Schüler mitgenomme­n, der Bezirksver­tretung sei noch nichts vorgelegt worden. „Wir haben den Eltern versproche­n, dass wir noch mal in die Schule kommen und die Änderungen vorstellen“, sagt die Bezirksbür­germeister­n, die ebenfalls für einen sicheren Schulweg kämpft. „Das habe ich doch angestoßen, als ich eine Schülerspr­echstunde im Humboldt-Gymnasium hatte“, sagt sie. „Es zeichnet sich eine Lösungsvar­iante ab, die den Wünschen der Eltern sehr nahe kommt“, sagt ein Stadtsprec­her, ohne Details zu nennen – weil die Prüfungen noch nicht abgeschlos­sen seien. Das Ergebnis soll dem Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss in einer der nächsten Sitzungen vorgestell­t werden. „Dort werden die Vor- und Nachteile der Varianten mit einem Entscheidu­ngsvorschl­ag der Stadtverwa­ltung vorgestell­t. Der Umbau erfolgt dann mit der im Ausschuss ausgewählt­en Variante“, sagt der Sprecher.

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Täglich fahren Manuel Frankes Töchter Mali und Shilo (v.l.) über die Kreuzung zum Humboldt-Gymnasium.

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