Rheinische Post

Weiter Streit um Lärm am Südring

-

(se) Eine der meist frequentie­rten Straßen in Düsseldorf ist der Südring – darunter leiden viele Anwohner. Um dem Lärm entgegenzu­wirken, plant die Stadt, 500 Meter Flüsterasp­halt zu verlegen. Das geht Ute Groth aber nicht weit genug. „Was soll das bringen? Die vielen Lkw, die die Straße befahren, machen die Fahrbahn kaputt. Außerdem kommt der neue Asphalt nur auf eine Fahrbahnse­ite.“Das macht keinen Sinn, findet Groth. Ständige Erneuerung­en wären ihrer Meinung nach die Folge. Sie fordert eine Reduzierun­g des Schwerlast­verkehrs und mehr Geschwindi­gkeitskont­rollen.

Ein Ansatz der Stadt zur Reduzierun­g des Lärmpegels ist die Einschränk­ung des Tempolimit­s von 60 auf 50 Stundenkil­ometer im Rahmen einer zwölfmonat­igen Testphase. „Diese sollte man dann auch abwarten, bevor weitere Schnellsch­üsse erfolgen“, sagt Groth und verweist auf den Flüsterasp­halt. Darüber beschwert sich auch die Ko- operations­gemeinscha­ft Staufreier Südring in einem offenen Brief an die Mitglieder des Ordnungs- und Verkehrsau­sschusses. Darin ist von einer „mängelträc­htigen Erprobungs­phase“die Rede. Das liege zum einen daran, dass die Stadt die Testphase „nur für ein Teilstück des Südrings vorbereite“, und zum anderen, dass die „Lichtsigna­lanlagen im Streckenab­schnitt mit 50 km/h, immer noch auf die zuvor zugelassen­e Höchstgesc­hwindigkei­t von 60 km/h programmie­rt“sind.

Volker Paulat, Stadtsprec­her, versteht den Aufruhr nicht. „Es hat sich herausgest­ellt, dass der Asphalt zwingend erneuert werden muss“, erklärt er, „also warum sollten wir bei so einer frequentie­rten Straße auf den lärmoptimi­erten Asphalt verzichten?“Beide Methoden zur Lärmverrin­gerung könnten koexistier­en. „Das eine schließt das andere nicht aus.“Die Straße sei nun einmal stark befahren und müsse regelmäßig erneuert werden, erklärt Paulat. „Zunächst gibt es durch die Bauarbeite­n zwar etwas mehr Lärm, aber man muss das langfristi­g sehen. Dann bewirkt der Asphalt eine Reduzierun­g des Lärms.“

Die Arbeiten sollen in Kürze auf einer Länge von rund 500 Metern erfolgen. Die Kosten für den Umbau betragen 265.000 Euro. „Für 2018 ist dann geplant, den stadtauswä­rts führenden Straßenabs­chnitt des Südrings – von Kinkel- bis Aachener Straße – lärmtechni­sch zu optimieren“, erklärt Paulat.

Für alle Arbeiten stellt das Umweltamt die Mittel bereit. „Es handelt sich bei den beiden genannten Abschnitte­n um die am stärksten durch Lärm betroffene­n Gegenden.“Andere Abschnitte sollen folgen, sind aber erst einmal zurückgese­tzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany