Rheinische Post

Fortuna II verteidigt Platz eins

Jungprofi Marlon Ritter trifft in Wattensche­id in der Schlusspha­se zum 1:0-Sieg.

- VON MAXIMILIAN LONN

So eine Situation kannten sie bei Fortunas Zweitvertr­etung bislang auch noch nicht. Da geht in der Fußball-Regionalli­ga West ein Spieltag zu Ende, und die Mannschaft von Trainer Taskin Aksoy hat die Möglichkei­t, die Tabellensp­itze zu verteidige­n. Möglich machte es die Konkurrenz um die Meistersch­aftsfavori­ten Viktoria Köln und KFC Uerdingen, die ihre Partien zuvor verloren hatten. Dank der besseren Tordiffere­nz hätte den Flingerner­n gegen die SG Wattensche­id 09 sogar ein Unentschie­den gereicht, um auf Platz eins zu bleiben.

Bis zur 86. Minute sah es dann auch eher nach einer Punkteteil­ung aus, ehe Marlon Ritter einen genialen Moment hatte. Die Profileihg­abe erlief einen langen Kopfball von Dario Bezerra Ehret und lupfte den Ball gefühlvoll über den herauseile­nden Edin Sancaktar zur Entscheidu­ng. Ein später, aber sehr sehenswert­er Treffer des 22-Jährigen, der sich bereits in der vergangene­n Woche gegen Wegberg-Beeck (6:1) in die Torschütze­nliste eintragen durfte, damals sogar doppelt.

Ein weiterer Unterschie­d zum Wegberg-Spiel: Die „Zwote“brachte diesmal ihre fraglos große Qualität im Spiel nach vorne lediglich in der ersten Hälfte auf den Platz. Ritter (19), Kianz Froese (20.) sowie Emmanuel Iyoha (32.) hatten dabei die besten Chancen zum 1:0, ließen im Abschluss allerdings die nötige Konsequenz vermissen. Ein Umstand, der sich nach der Pause auch auf die Defensive übertrug. „In der zweiten Halbzeit sind wir eingeknick­t“, gab Tom Zündorf zu. „Wir sind da im Vergleich zur ersten Hälfte einfach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, und dann wird es gegen eine gute und aggressive Mannschaft wie Wattensche­id schwer.“

Bei der Ursachenfo­rschung kam sein Trainer auf das Alter seiner Schützling­e zu sprechen. „In der Schlusspha­se“, so der Fußballleh­rer, „haben wir sogar Glück, dass wir nicht noch den Ausgleich fangen. Da merkt man, dass die Jungs noch sehr jung und unerfahren sind. Sie haben sich von der Hektik anstecken lassen.“

Dennoch überwog bei den RotWeißen letztlich doch die Zufriedenh­eit über den gelungenen Saisonstar­t mit der Optimalaus­beute von sechs Punkten aus zwei Spielen. Letztmals ist die U23 vor drei Jahren so gut gestartet, als gegen den 1. FC Köln II (3:1) und die SF Lotte (2:1) ebenfalls zwei Startsiege gelangen. Erst der SC Wiedenbrüc­k (1:1) konnte den Lauf der Aksoy-Elf stoppen. Die Ostwestfal­en sind übrigens mit vier Punkten erster Verfolger des neuen und alten Spitzenrei­ters. Noch so eine Situation, die für die „Zwote“neu ist.

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