Rheinische Post

Lacazar hat den längeren Atem

Beim 159. Henkel-Preis der Diana geht der favorisier­ten Wuheida kurz vor dem Ziel die Luft aus, davon profitiert die Stute Lacazar und gewinnt ihr viertes Rennen in Folge.

- DANIEL DELIUS

Pferde sind nicht gerne allein. Deshalb kam auch Wuheida, die Favoritin auf den Sieg im Henkel-Preis der Diana am Samstag auch mit einem Begleitpfe­rd nach Grafenberg. Im Transporte­r aus England, damit sie Gesellscha­ft hatte. Das andere Pferd stand in der Box neben ihr, gelaufen ist es gestern nicht.

Dafür aber Wuheida, der ein großer Ruf vorausging, unschlagba­r schien sie zu sein, ein harter Brocken für die 15 dreijährig­en Stuten aus den deutschen Ställen, die in dem 500.000-Euro-Rennen am Start waren. Lange sah es auch gut aus für den vierbeinig­en Gast, Jockey William Buick hatte sie eingangs der Zielgerade­n nach vorne geschickt, doch auf den letzten Metern ging ihr einfach die Luft aus. „Es war einfach zu weit für sie“, meinte Trainer Charlie Appleby angesichts der 2200-Meter-Strecke, die Meile war bisher die längste Distanz, die Wuheida absolviert hatte. „Und der Regen am Samstagmor­gen war vielleicht auch nicht so günstig“, merkte der Coach an. Jockey William Buick war schon nach seinem ersten Rundgang auf der Bahn nicht mehr so zuversicht­lich gewesen.

Enttäuscht­e gab es viele an diesem Tag. Der Stall Grafenberg zum Beispiel, Besitzer von Diana Storm, die eigentlich schon am Donnerstag bei der Auslosung der Startboxen verloren hatte. Denn die Nummer 16 ganz außen war alles andere als ideal. Jockey Marc Lerner zog zwar gleich nach innen, doch lag er da hinter der Konkurrenz, am Ende langte es nur zum sechsten Platz. „Die Stute ist ja gut gelaufen“, meinte Mitbesitze­r Albrecht Woeste, doch das war nur ein schwacher Trost. Auch Kaffeeköni­g Albert Darboven war vergeblich aus Hamburg angereist, seine Prima Violetta kam nur auf Rang neun ins Ziel.

Deutlich hinter der Siegerin Lacazar. Wer zehn Euro auf sie gesetzt hatte, bekam 51 Euro zurück. Gutes Geld für ein Pferd, das jetzt vier Rennen in Folge gewonnen hat. „Und das war noch nicht das Ende“, sagte Trainer Peter Schiergen.

Das zweite wichtige Rennen des Tages, eine 25.000-Euro-Prüfung, ging an Near England im Besitz des Gestüts Wittekinds­hof aus Rüthen. Im vergangene­n Jahr hatte sie bereits zwei Grand Prix-Rennen gewonnen, „diese Saison hat es das eine oder andere Mal nicht gepasst“, sagte Trainer Markus Klug. Es war einer von zwei Tagessiege­n für Jockey Adrie de Vries, der wegen eines Fingerbruc­hs mehrere Wochen ausgefalle­n war.

De Vries gewann auch das erste Rennen des Tages, mit der zweijährig­en Rock My Love, die die Konkurrenz in der Zweijährig­en-Prüfung förmlich zu Statisten degradiert­e. „Die kann schon laufen“, sagte Trainer Markus Klug. Der 42-Jährige aus Köln-Heumar war im vergangene­n Jahr die Nummer eins seiner Berufsspar­te, ist auch aktuell wieder auf Championat­skurs.

Drei Rennen gewann Trainer Jens Hirschberg­er aus Mülheim/Ruhr, zwei für das Gestüt Auenquelle von Präsident Peter-Michael Endres. Einer von am Ende sehr vielen Zufriedene­n an diesem großen Renntag.

 ??  ?? Jockey Andrasch Starke (li.) läuft auf Lacazar in Richtung Ziellinie. Sein Konkurrent Jim Crowley kann auf Megera nicht mithalten.
Jockey Andrasch Starke (li.) läuft auf Lacazar in Richtung Ziellinie. Sein Konkurrent Jim Crowley kann auf Megera nicht mithalten.

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