Rheinische Post

Rochusclub bleibt der ersten Bundesliga erhalten

Trotz einiger Komplikati­onen im Vorfeld der Partie, setzen sich Düsseldorf­s Tennisspie­ler mit 4:2 gegen Aachen durch.

- VON TINO HERMANNS

Detlev Irmler ist müde, sehr müde – aber glücklich. Der Teamchef des Allpresan Rochusclub Bundesliga­teams hatte auch im Vorfeld des Tennis-Bundesliga­spiels gegen den TK BW Aachen mit den Widrigkeit­en seines Jobs zu kämpfen. Es hatte Spieler-Absagen gehagelt, und als Madwe Middelkoop mit einer veritablen Muskelverh­ärtung vom Doppelturn­ier in Kitzbühel (Österreich) in den Rochusclub kam, wackelte Irmlers Aufstellun­gskonzept gegen den punktlosen Tabellenle­tzten. Aber es fiel nicht.

Mit Guido Andreozzi (Weltrangli­ste 139), Lukas Rosol (WR 173), Mats Moraing (WR 305) und Filip Horansky (WR 436) waren vier einsatzber­eite Spieler auf der Anlage. Und dieses Quartett erlöste Irmler, die Zuschauer und nicht zuletzt sich selbst bereits mit Abschluss der beiden Einzelrund­en von der drängendst­en aller Fragen: Bleibt der Rochusclub in der ersten Bundesliga?

Nach dem 3:1-Zwischenst­and hatten die Düsseldorf­er den Klassenerh­alt endgültig eingetütet. „Wir sind drin“, sagte Irmler und freute sich über das 4:2, das den Sprung auf Tabellenpl­atz drei bedeutete.

Horansky hatte gegen Jannis Kahlke (Doppel WR 550) gewonnen. Rosol unnötigerw­eise gegen Niels Desein (Doppel WR 718) verloren. Andreozzi brachte die Irmler-Truppe mit seinem Sieg gegen Yannick Mertens (WR 286) zurück auf die Siegerstra­ße und Moraing spannte die Rochus-Fans bei seiner Partie gegen Germain Gigounone ( WR 434) auf die Folter. Erst seinen fünften Matchball konnte der 25-Jährige im Match-Tiebreak nutzen und musste zwischenze­itlich zwei seines Gegenübers abwehren. „Ich war mir bewusst, dass ich den Klassenerh­alt sichern kann. Deshalb war ich sehr nervös“, erläutert Moraing, der von Beginn an viel Risiko ging. „Jetzt bin ich sehr glücklich.“

Moraing wusste, dass er gegen Gigounone viel Druck machen musste, weil der Belgier im Aachener Trikot von der Grundlinie sehr sicher ist. Doch Moraings Taktik im ersten Satz, auf alles, was fliegt, mit Gewalt draufzuhau­en, ging nach hinten los. „Mats muss das richtige Maß finden. 110 Prozent bei jeden Schlag ist es jedenfalls nicht“, analysiert­e Evgeny Korolev. Die ehemalige Nummer 46 der Weltrangli­ste hatte sich nahezu unbemerkt unter die 4200 Zuschauer geschummel­t. Mo- raing nahm etwas Dampf raus, bereitete seine Punkte besser vor und gewann.

Die beiden noch ausstehend­en Meistersch­aftsspiele bei TC BW Halle (13. August) und TK Kurhaus Lambertz Aachen kann der Rochusclub jetzt ganz entspannt angehen.

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