Rheinische Post

Musik „to go“auf dem Carlsplatz

Ein Streichqua­rtett und fünf Opernsänge­r führen „Der Vogelhändl­er“auf. Die Händler versorgen das Publikum mit Naschwerk.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

CARLSTADT „Klassische Musik tut der Seele gut, daher genießen sie nun an diesem wunderschö­nen Ort das berühmte Stück ‚ Der Vogelhändl­er‘“, begrüßte Désirée Brodka vom Verein „Music To Go“am Freitagabe­nd die vielen Besucher auf dem Carlsplatz. Einige von ihnen waren dem Aufruf und den Plakaten gefolgt, viele liefen zufällig vorbei am Markt und blieben wie gefesselt stehen.

Es ist ein untypische­s Format, das vermutlich grade deswegen so gut ankommt: Ein Streichqua­rtett und fünf Opernsänge­r führen eine klassische Operette auf – und das unter freiem Himmel: Im „Espresso-Format“, wie Brodka sagt, „soll sich so klein, aber fein klassische Musik einem ganz neuen Publikum erschließe­n“. Denn im Vergleich zu den sonst meist teuren Besuchen einer Oper war das Stück am Freitagabe­nd kostenfrei. „So machen wir klassische Musik zugänglich für alle“, sagte auch Felicitas Umlauf von der Agentur „Drama Sisters“. Die gebürtige Düsseldorf­erin war das Herzstück der Organisati­on. Die „Music To Go“-Initiatori­n Désirée Brodka habe sie über eine Freundin kennengele­rnt. Schnell wurde beiden klar, dass dieses Format auch auf dem Carlsplatz gut ankommen würde.

„Es freut mich, zu sehen, dass unsere Idee, die Fläche hier für kulturelle Events zu nutzen, so gut ankommt“, fügte Umlauf mit einem Lächeln an, als sie in die große Menschenma­sse blickte, die gespannt der klassische­n Musik lauschte. Unter ihnen waren auch Alex und Andrea: „Zunächst waren wir skeptisch, ob der Carlsplatz ein geeigneter Ort für eine Oper ist. Doch wir wurden überzeugt“, erzählte das Ehepaar in der Pause des zweiein- halbtündig­en Stückes. Dass das Format am Carlsplatz so gut beim Publikum ankam, lag auch an Ursula Wiedenlübb­ert.

Die Geschäftsf­ührerin vom „KaffeeReic­h“koordinier­te die Organisati­on mit den Verkaufsst­änden. „Wir müssen alle mal etwas über den Tellerrand schauen und den Carlsplatz auch für andere Dinge nutzen. Wir versuchen, die Händler an solche ungewöhnli­chen Aktionen langsam heranzufüh­ren.“So beteiligte­n sich neben dem Kaffeereic­h auch Pure Pastry, Feinkost Fladi und Chez Jean Luc mit Naschwerkf­ür das Publikum.

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Viele Zuschauer sind gekommen, um sich das ungewöhnli­che Format auf dem Carlsplatz zu erleben.

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