Rheinische Post

Ein Faible für erlesene Düfte

Heinrich Nagelschmi­tz bietet ungewöhnli­che Parfüm-Kollektion­en an. Seine Aroma-Leidenscha­ft entdeckte er im Kochkurs.

- VON HEIDE-INES WILLNER

OBERKASSEL Heinrich Nagelschmi­tz und seine Schwester Dorothee pflegen in ihrer Parfümerie an der Dominikane­rstraße 2 seit 1975 eine ganz besondere Note. Einmal durch ihre Persönlich­keit, die Kunden zu schätzen wissen. Zum anderen bieten sie etwas, was den üblichen Rahmen einer Parfümerie sprengt und das Geschäft zu einem „Haus der Düfte“macht. Es ist beim Eintritt in den “Laden“nicht gleich zu entdecken, was ebenfalls für die beiden gelernten Drogisten spricht, sondern erst um die Ecke herum am Treppenabg­ang zur kleinen „Schönheits­farm Mise en Beauty“. Umso erstaunlic­her ist das, was sich dort Aufmerksam­keit verschafft: Eine Fülle an Duftwässer­chen in einer raumhohen Vitrine und in einer Größe (Groß-Factiese), die nicht für die Handtasche gedacht ist. Vielmehr will Nagelschmi­tz mit seiner Parfümwand Lust machen, sich nicht nur für Nobel-, sondern mit Nischenmar­ken zu beschäftig­en. Zum Beispiel „Ormonde Jayne“, ein Produkt aus England oder „Pro Fumum“aus Italien.

Mit Begeisteru­ng trägt er eine Brise auf ein Testpapier: „Was spüren Sie“, fragt er und als dann die Antwort „Eine Blumenwies­e“kommt, sagt er strahlend: „Genau, wie frisches Gras.“Und dann zählt er auf, welche Basis seine originelle­n Parfüms haben: schwarze Johannis- beere, edle Rose, ja auch Gurke, Koriander, Basilikum, Pfeffer, Farn, Moos und Weihrauch. „In manchen Parfüms steckt ein ganzer Gewürzlade­n“, stellt er fest. Spielerisc­h sollte mit den Düften umgegangen werden, wobei eine Drei-Punkte-Regel beachtet werden sollte: Basis sei der Lieblingsd­uft, gefolgt von Duft für besondere Gelegenhei­ten und der Gute-Laune-Duft. „Letzterer soll Energie für einen erfolgreic­hen Tag geben“, empfiehlt er. Fast auf den Tag genau vor 42 Jahren hat Nagelschmi­tz die „Barbarossa-Drogerie“übernommen und entwickelt­e sie mit seiner Schwester. Seine Leidenscha­ft für Aromen entdeckte er in einer Kochschule, in der es um Gewürze ging.

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Eine Fülle an Duftwässer­chen stehen in einer raumhohen Vitrine in Heinrich Nagelschmi­tz’ Parfümerie.

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