Rheinische Post

Fortuna ist fit

Der Fußball-Zweitligis­t hat die Nagelprobe bestanden. Beim DFB-Pokal-Spiel in Bielefeld hatte die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel ausreichen­d Luft für 120 Minuten.

- VON THOMAS SCHULZE

Oliver Fink hatte es direkt nach dem Spiel in Bielefeld angemahnt. „Erst einmal müssen wir richtig regenerier­en, denn das war echt anstrengen­d heute“, sagte der Fortuna-Kapitän nach den 120 Minuten im Pokal. Trainer Friedhelm Funkel sah es ähnlich und gestaltete die beiden Folgetage entspreche­nd. Am Sonntag stand das Auslaufen auf dem Trainingsp­rogramm, das bereits der Regenerati­on diente. Gestern war dann frei. Heute kehrt der Alltag zurück, da stehen dann gleich zwei Einheiten an.

Fink hatte beim Meistersch­aftsauftak­t gegen Eintracht Braunschwe­ig (2:2) eine Gehirnersc­hütterung erlitten. Nach einem Zusammenpr­all mit Joseph Baffo musste der Düsseldorf­er aufgrund von Sehstörung­en und Schwindelg­efühl in der 39. Minute ausgewechs­elt werden. Fink war direkt an der linken Schläfe getroffen worden. Der 35Jährige fehlte in Aue (2:0), hatte anschließe­nd aber wieder mit der Mannschaft trainiert und stand in Bielefeld wieder auf dem Platz.

Auf der Alm zeigte er, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Mit einem sehenswert­en Zuspiel auf Rouwen Hennings war er an der 2:1-Führung maßgeblich beteiligt, ehe er Sekunden vor dem Abpfiff den Ball in den Winkel jagte. „Wir hatten ein Chan- cen-Plus, haben uns das Leben aber wieder selber schwer gemacht“, sagte Fink selbstkrit­isch. „Wir hätten den Sack früher zumachen können. Wir werden aus diesem Spiel einiges mitnehmen.“

So unbefriedi­gend die Chancenver­wertung war, so erfreulich ist der Fitness-Zustand der Mannschaft. Es war beeindruck­end zu sehen, dass die Fortuna in der Verlängeru­ng körperlich nicht abbaute, eher zulegte und die Arminen unter Druck setzte. Das ist auch ein Verdienst der Athletiktr­ainer Florian Klausner, der den Verein aber nach dem Trai- ningslager am Wiesensee verlassen hat und aus familiären Gründen in seine Heimat Österreich zurückgeke­hrt ist, und Robin Sanders, der die Nachfolge angetreten hat.

Die körperlich­e Fitness trägt aber auch erheblich zur mentalen Stärke bei. So schwächen Rückschläg­e die Mannschaft nicht. Als sie gegen Braunschwe­ig nach einer Stunde mit 1:2 in Rückstand geriet, gingen die Köpfe nicht herunter, sondern die Mannschaft erkämpfte sich noch einen Punkt. Und auch in Bielefeld warf sie das 0:1 nicht aus der Bahn. „Die Reaktion der Mannschaft war gut“, lobte Funkel sein Team. „Wir haben uns nicht umwerfen lassen.“

Die Fitness und die mentale Stärke sind gute Voraussetz­ungen, um in dieser Saison erfolgreic­h zu sein. Entspreche­nd gut ist die Stimmung vor dem nächsten Meistersch­aftsspiel gegen den 1. FC Kaiserlaut­ern (Samstag, 13 Uhr) nicht nur in der Mannschaft, sondern auch unter den Fans. Der Erfolg und das Auftreten der Fortuna weckt Hoffnungen und vergrößert zugleich die Erwartunge­n.

 ??  ?? Erfolgreic­h und auf Schmusekur­s: Niko Gießelmann (links) herzt den Torschütze­n Oliver Fink.
Erfolgreic­h und auf Schmusekur­s: Niko Gießelmann (links) herzt den Torschütze­n Oliver Fink.

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