Rheinische Post

Hacker wollten Düsseldorf­er Innenminis­terium erpressen

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DÜSSELDORF (kib) Im Dezember 2015 wurde das NRW-Innenminis­terium zum Opfer einer versuchten Erpressung. Hacker hatten den Trojaner Teslacrypt in Teile der IT-Systeme eingeschle­ust, wie das Wirtschaft­s- und Digitalmin­isterium jetzt mitteilte. Es sei zu kurzen ITBetriebs­einschränk­ungen für die Beschäftig­ten gekommen. „Das Ministeriu­m war in dieser Zeit grundsätzl­ich arbeitsfäh­ig und erreichbar“, hieß es weiter.

Es war demzufolge der HackerAngr­iff mit der größten Tragweite innerhalb der IT der Landesregi­erung seit 2014. Erpressung­strojaner blockieren Computersy­steme, nehmen Daten quasi als Geiseln und geben diese in der Regel erst wieder frei, wenn Geld fließt. 2015 habe es insgesamt 236 ernstzuneh­mende Vorfälle gegeben, teilte das Ministeriu­m in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des Grünen Matthi Bolte-Richter weiter mit.

In diesem Jahr immerhin war die Zahl der ernstzuneh­menden An- griffe im Vergleich dazu rückläufig: Bis Juli kam es zu erst 58. Dabei wurde auch ein Einbruch in drei Webangebot­e auf einem Sammelserv­er festgestel­lt. Im Umfeld der Landtagswa­hlen im Mai aber habe es keine überdurchs­chnittlich­en Angriffsve­rsuche gegeben, teilte das Ministeriu­m mit.

Doch nicht immer handelt es sich gleich um schwerwieg­ende Attacken, die in Einzelfäll­en auch Strafanzei­gen gegen Unbekannt nach sich zogen. Auch einfache SpamMails mit kompromitt­ierenden Anhängen können die IT-Systeme empfindlic­h stören. Und davon gibt es immer mehr: In Teilen der Landesregi­erung lag der Spam-Anteil an den E-Mails im zweiten Quartal 2017 bei 71 Prozent.

Vorbeugend überprüfen die Experten vom „Computer Emergency Response Team“(CERT) des Landes die IT-Systeme auf Schwachste­llen hin. Bis zum 5. Juli wurden sie in diesem Jahr 29 Mal fündig – elf davon zählten zur Kategorie „hoch“.

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