Rheinische Post

Der Diesel wird immer unbeliebte­r

Eine neue Aral- Studie zeigt aber auch Skepsis gegenüber Elektroant­rieben.

- VON BRIGITTE SCHOLTES

FRANKFURT Der Diesel verliert in der Gunst der Autokäufer in Deutschlan­d, die beim Elektroant­rieb aber noch skeptisch sind – das sind zwei wesentlich­e Ergebnisse einer repräsenta­tiven Studie von Aral. Die Tankstelle­nkette befragt alle zwei Jahre jeweils vor der Interna- alltagstau­glich. Sie sind ihnen noch zu teuer, sie haben eine zu geringe Reichweite und auch die Ladedauer sei noch zu lange. Eine halbe Stunde wäre akzeptabel.

Für Tankstelle­nketten wie Aral ergibt sich daraus eine Konsequenz: Langfristi­g müssen sie ihr Geschäftsm­odell ändern. Wenn Elektroaut­os irgendwann den Durchbruch schaffen, werden Zapfsäulen in der heutigen Form keine so große Rolle mehr spielen. Das legen Studien nahe wie die des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochsc­hule für Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Dessen Chef Stefan Bratzel untersucht mit seinem Team halbjährli­ch die weltweite Verbreitun­g der Elektromob­ilität. So wurden im ersten Halbjahr in Deutschlan­d zwar nur knapp 22.500 E-Autos verkauft, aber das war immerhin ein Plus von 114 Prozent. Der Marktantei­l hat sich auf 1,3 Prozent verdoppelt. Für 2025 er- wartet Bratzel bis zu 25 Millionen jährlich neu zugelassen­e Elektroaut­os weltweit. Die werden dann wahrschein­lich vorrangig über Nacht zu Hause aufgeladen, aber für unterwegs müsste ein Netz von Schnelllad­estationen aufgebaut sein. Ein Tankvorgan­g dauert dann nicht wie aktuell nur wenige Minuten, sondern eine Batteriela­dung dürfte bis zu einer halben Stunde in Anspruch nehmen. Die Abfertigun­g würde sich also verzögern.

Doch vielleicht läuft eine Batteriefü­llung auch ganz anders ab. Christoph Stürmer, Autoexpert­e der Unternehme­nsnberatun­gsgesellsc­haft PwC, regt an, kleine Batterien zu entwickeln, die man aneinander­koppeln könne – so viele, wie gerade nötig seien. Zudem könne man die Autobatter­ien auch als Speicher für regenerati­ve Energie nutzen. Ein Batterieta­usch an der Tankstelle oder einfach zu Hause wäre also eine weitere Option.

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