Rheinische Post

So viel Erwerbstät­ige wie nie, aber die Arbeit nimmt ab

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WIESBADEN (dpa) Die Arbeit in Deutschlan­d wird von immer mehr Menschen erledigt. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen mit 44,2 Millionen so viele Menschen einer Erwerbstät­igkeit nach wie noch nie zuvor, wie das Statistisc­he Bundesamt berichtete. Im Vergleich zum bereits hervorrage­nden Startquart­al stieg die Zahl noch einmal um 475.000 und damit weit stärker, als es in den vergangene­n Jahren zum Frühjahr saisonal üblich war. Das Vorjahresq­uartal wurde sogar um 664.000 Beschäftig­te übertroffe­n, so dass die Wachstumsq­uote erneut bei 1,5 Prozent lag.

Der Anstieg ist allein auf mehr Arbeitnehm­er zurückzufü­hren (plus 1,8 Prozent), während die Zahl der Selbststän­digen und ihrer helfenden Familienmi­tglieder um 0,6 Prozent auf 4,3 Millionen zurückging. Mehr Mitarbeite­r wurden insbesonde­re im Dienstleis­tungsberei­ch eingestell­t. Hier wuchs in der Jahresfris­t die Beschäftig­tenzahl vor allem bei öffentlich­en Dienstleis­tern, Erziehung und Gesundheit (plus 2,5 Prozent) und bei den Unternehme­nsdienstle­istern (plus 2,6). Auch Industrie (plus 0,7) und Bau (plus 1,8) legten zu, während sich bei Banken und Versicheru­ngen der Abwärtstre­nd (minus 1,3 Prozent) fortsetzte.

Die vorhandene Arbeit, das so genannte gesamtwirt­schaftlich­e Arbeitsvol­umen, wird in der Folge immer stärker aufgeteilt, auch mit einem hohen Teilzeit-Anteil. Nach den Berechnung­en der Bundesstat­istiker arbeitete im zweiten Quartal 2017 jeder Erwerbstät­ige im Schnitt 321,2 Stunden. Das waren 28 Stunden weniger als noch in den ersten drei Monaten des Jahres – der absolut niedrigste Wert seit der deutschen Wiedervere­inigung. Ein einfacher statistisc­her Grund für den Rückgang des Arbeitsvol­umens 2017: In diesem Jahr lag das Osterfest vollständi­g im zweiten Quartal.

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