Rheinische Post

Funkel erinnert sich gerne an die Teufel

Als Spieler hat er Real Madrid mit dem 1. FC Kaiserslau­tern mit 5:0 besiegt, als Trainer von Fortuna Düsseldorf feierte er einen gelungenen Einstand beim 4:3 gegen die Pfälzer. Morgen soll eine weitere schöne Geschichte hinzukomme­n.

- VON THOMAS SCHULZE

An sein Debüt im März 2016 als Fortuna-Trainer erinnert sich Friedhelm Funkel noch gut. „Das ist ja noch nicht so lange her“, sagt er und lacht. „Den Spielverla­uf weiß ich noch ganz genau.“3:1 hatte seine neue Mannschaft gegen Kaiserslau­tern geführt, dann aber den Ausgleich hinnehmen müssen. Doch dann brachte Funkel seinen Joker: Kerem Demirbay. Kaum war er auf dem Platz, erzielte er das Siegtor. „Kerem hatten in den Tagen zuvor die Grippe gehabt, deshalb habe ich ihm gesagt, dass ich ihn zunächst draußen lasse. Da war er natürlich enttäuscht. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich ihn einwechsel­n werde und er dann das entscheide­nde Tor macht. So war es dann.“

Eine Garantie, dass er auch morgen (13 Uhr) wieder den Joker einwechsel­t, so wie gegen Braunschwe­ig und in Bielefeld, kann Funkel natürlich nicht geben. Auch weiß er nicht, ob es ein ähnliches Spektakel wird. „Drei Gegentore – das wäre mir etwas zu viel. Aber wenn wir eins mehr erzielen als der Gegner, nehme ich das an.“

Eine andere Geschichte mit dem 1. FC Kaiserlaut­ern, an die er sich sicher gerne erinnert, liegt weitaus länger zurück. Im März 1982 trug Funkel das Trikot der Roten Teufel und gehörte nicht nur jener legendären Elf an, die im Viertelfin­alRückspie­l des Uefa-Cups Real Madrid mit 5:0 vom Betzenberg fegte, sondern er erzielte auch die beiden ersten Tore.

Morgen möchte Funkel seinen schönen Erlebnisse­n mit Kaiserslau­tern ein weiteres hinzufügen – mit einem Sieg gegen die Gäste. Da- bei trifft er auf einen alten Bekannten: Norbert Meier. Die beiden führen die Tabelle der aktiven Zweitliga-Trainer mit den meisten Spielen an. Dass Meier mit 252 Begegnunge­n vor Funkel (239) liegt, dafür hat der Fortuna-Coach sofort eine Erklärung parat: „Dafür habe ich 500 Spiele mehr in der ersten Liga und dann natürlich ein paar weniger in der zweiten Liga.“Dass er liebend gerne weitere in der ersten Liga hinzufügen würde, sagt er zwar nicht, es ist aber eigentlich selbstvers­tändlich.

Zunächst einmal richtet sich Funkels Blick aber nur auf die morgige Partie. „Ich freue mich, dass alle das Pokalspiel in Bielefeld über 120 Minuten so gut verkraftet haben und fit sind“, sagt er. „Das ist ein gutes Zeichen, und ich hoffe, dass ich auch am Samstag wieder die richtige Aufstellun­g finden werde.“Wie die aussehen wird, verrät er nicht, kündigt aber an: „In dieser Saison wird es immer wieder Überraschu­ngen geben – mal große, mal kleine.“Solange sie am Ende von Erfolg gekrönt sind, hat niemand was dagegen.

 ??  ?? Torschütze Kerem Demirbay (Nummer 10) läuft nach seinem Tor zum 4:3 gegen den 1. FC Kaiserlaut­ern auf Trainer Friedhelm Funkel zu; rechts Marcel Sobottka.
Torschütze Kerem Demirbay (Nummer 10) läuft nach seinem Tor zum 4:3 gegen den 1. FC Kaiserlaut­ern auf Trainer Friedhelm Funkel zu; rechts Marcel Sobottka.

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