Rheinische Post

Boulevard mit all seinen Facetten

Das Theater an der Kö in den Schadow Arkaden gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnte­n. Auf seiner Bühne standen schon viele nationale Stars.

- VON TANJA KARRASCH

Geschichte des Hauses Im Jahr 1994 wurden die Schadow Arkaden eröffnet und mit ihnen das Theater an der Kö. Als Eröffnungs­redner kam der spätere Bundespräs­ident Johannes Rau, der zwar nicht bereit war, ein Einkaufsze­ntrum zu eröffnen, gerne aber eine Kulturstät­te. Theaterdir­ektor war – damals wie heute – René Heinersdor­ff. Mitgegründ­et hatte seine 2016 verstorben­e Mutter Barbara Heinersdor­ff, ehemalige Chefin des „Theaters am Dom“in Köln. Die erste Saison sei „wirklich fulminant“gewesen, erinnert sich René Heinersdor­ff, den Freunde Robby nennen. Die Liste der großen Namen, die auf der Bühne des Theaters an der Kö standen, ist lang: Jenny Jürgens, Nadja Tiller Gunther Philipp, Harald Leipnitz, Jochen Busse. „Das war die damalige Crème de la Crème des deutschen Boulevards“, sagt Heinersdor­ff. Danach gab es auch schwierige Jahre, doch das Theater konnte sich behaupten – 2019 wird es sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Das sei vor allem durch die „kulturelle Infrastruk­tur“der Eltern möglich gewesen, sagt der Theaterdir­ektor. Und das, obwohl damals die Zeit gewesen sei, in der sich viele Häuser vom „Star-Theater“verabschie­deten. Doch das Theater an der Kö lockte die überregion­al bekannten Schauspiel­er nach Düsseldorf, um heitere Stücke zu spielen. Besonders gerne erinnert sich René Heinersdor­ff an einen Tag im Jahr 2004, an dem er im eigenen Theaterhau­s ein eigenes Stück spielte. „Ich habe überhaupt nicht dran geglaubt“, sagt er. Doch „Alles Liebe – Szenen zweier Ehen“mit Jenny Jürgens wurde zum Erfolg. Ausstattun­g des Theaters 400 Zuschauer finden im Theater an der Kö einen Platz. Drei verschiede­ne Bühnenform­en können gebaut werden: meistens wird die Arenabühne genutzt, bei der das Publikum im Halbkreis um die Bühne herum sitzt. Außerdem gibt es ein Foyer, fünf Garderoben, einen Fundus, eine Schneidere­i, eine Maske, ein kleines Büro und einen Aufenthalt­sraum. Das Theater ist barrierefr­ei zugänglich. Gastronomi­e Im Foyer können die Theatergäs­te einen Aperol zu sich nehmen, ein Glas Wein, Espresso oder Bolten Alt. Spielplan Theaterche­f René Heinersdor­ff ist eines besonders wichtig: Die Geschichte eines Stückes muss erkennbare­r sein als die Form. Das sei bei Stadttheat­ern oft umgekehrt. Und diese Geschichte kann amüsant sein, aber auch nachdenkli­ch oder romantisch. Die Vielseitig­keit des Boulevards versucht Heinersdor­ff im Spielplan darzustell­en: Mal wird eine skurrile Geschichte gespielt, mal eine historisch­e, eine musikalisc­he oder eine literarisc­he Komödie. Tickets und Anfahrt Karten gibt es online direkt an der Theaterkas­se in den Schadow Arkaden (Telefon 322333) sowie auf den Internetse­iten www.theaterand­erkoe.de und unter www.westticket.de. Wer ein Abo besitzt, zahlt weniger und bekommt die Karten nach Hause geschickt. Zu erreichen ist das Theater sehr gut mit der U-Bahn (Haltestell­e Schadowstr­aße). Parkplätze gibt es im Parkhaus der Schadow Arkaden zum Theatertar­if. Das nächste Stück Ab dem 1. September bis Anfang Oktober ist „King´s Speech“zu sehen. Regie führt Claus Helmer, die Hauptrolle – den stotternde­n Albert, Herzog von York, der plötzlich britischer König wird – spielt der Schauspiel­er Hartmut Volle, der sonst als Gerichtsme­diziner im Saarbrücke­r Tatort zu sehen ist. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

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