Rheinische Post

Koptischer Papst kommt im Oktober nach Düsseldorf

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(jj) Das Oberhaupt von mehr als 20 Millionen koptisch-orthodoxen Christen, Papst Tawadros II., besucht am 23. und 24. Oktober Düsseldorf. Es ist der erste Besuch von Tawadros in Düsseldorf. Anlass ist die die Weihe der Bunkerkirc­he St. Sakrament im Stadtteil Heerdt, die die katholisch­e Kirche den Kopten übertragen hat. Der Weihe am 24. Oktober geht ein Empfang am Abend zuvor im Max-Haus an der Schulstraß­e voraus. Der letzte Besuch eines koptischen Papstes in Düsseldorf liegt rund ein Vierteljah­rhundert zurück. „Anfang der 1990er Jahre war Shenouda III. hier zu Gast“, sagt Christian Gerges, Vorstandss­precher des koptisch-orthodoxen Patriarcha­ts St. Marien-Kirche in Nordrhein-Westfalen.

Bis 2010 lebten etwa 400 KoptenFami­lien in Nordrhein-Westfalen. Inzwischen sollen es nach Schätzunge­n der Gemeinde mehr als 1000 sein. Bildeten in den 1960er und 1970er Jahren vor allem Studenten oder Arbeitnehm­er die Gemeinde, kamen in den vergangene­n Jahren überwiegen­d Menschen, die in verschiede­nen Ländern des Nahen Ostens diskrimini­ert oder verfolgt werden.

Für Michael Dederichs, stellvertr­etender Stadtdecha­nt und Pfarrer im Linksrhein­ischen, ist die Übertragun­g der Bunkerkirc­he an die Kopten „ein Zeichen gelebter Ökumene“. Zu der Feier war seinerzeit auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nach Heerdt gekommen. Den Sakralbau hatten die koptischen Christen nach der Übergabe umgebaut. Unter anderem wurde er mit einer bei orthodoxen Gemeinden üblichen Ikonostase, einer Bilderwand vor dem Altarraum, ausgestatt­et.

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