Rheinische Post

Wahlwerbun­g behindert Kunstwerk „Garuda“

Der geflügelte­n Plastik auf dem Nikolaus-Knopp-Platz droht Gefahr durch zu dicht aufgestell­te Wahlplakat­e.

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Herbert Rozynski, Vizechef des Heerdter Bürgervere­ins, ist fassungslo­s. Eben erst ist der von einer Werbestell­wand der FDP verursacht­e Schaden am kinetische­n Kunstwerk „Garuda“auf dem NikolausKn­opp-Platz behoben, da geht alles von vorne los. Diesmal geht es um die Bundestags­wahl, werben gleich drei Parteien plakativ um Wählerstim­men: FDP, SPD und Linke. Damit ist die gesamte Dreiecksin­sel im Heerdter Zentrum zugestellt und die Sicht auf das Kunstwerk, das eigentlich ein ruhender Pol im Ver- kehrsfluss sein soll, eingeschrä­nkt. Was aber Rozynski und seine Kollegen umtreibt, ist die Sorge, dass das Kunstwerk wieder durch die Wahlplakat­e Schaden nehmen könnte. „Bei jedem heftigen Windstoß ist damit zu rechnen, dass die Stellwände kippen und ,Garuda’ wieder beschädige­n“, warnt Rozynski in Erinnerung an den durch Wahlplakat­e entstanden­en Schaden bei der Landtagswa­hl.

Seine Warnung ging aber ins Leere, denn: „Es ist schon passiert, eine kleine Ecke des Kunstwerks wurde beschädigt.“Umso mehr ist Rozynski aufgebrach­t: „Es war ein enormer Aufwand den Schaden nach der Landtagswa­hl von etwa 1700 Euro von den Verantwort­lichen erstattet zu bekommen.“Aus Schaden klug geworden, hat Rozynski sogleich reagiert, als er feststellt­e, dass wieder Wahlplakat­e der Plastik zu nahe kommen.

Es sei ihm zwar versproche­n worden, dass sofort etwas getan wird, die Plakatwänd­e gesichert würden, aber erst nach mehrmalige­m hartnäckig­en Nachfragen habe die Stadt reagiert. Für Rozynski ist es darüber hinaus auch nicht zu begreifen, dass es überhaupt zulässig sei, die Sicht auf ein Kunstwerk durch eine derart intensive Parteienwe­rbung zu beeinträch­tigen.

Vier Jahre hatte der Heerdter Bürgervere­in darum gekämpft, den Nikolaus-Knopp-Platz mit einem Kunstwerk vom Image eines belasteten Verkehrskn­otens zu befreien. Von Anfang an stand fest, dass es eine kinetische Plastik des Bildhauers Jörg Wiele sein sollte, der an der Pestalozzi­straße ein Werkstatt-Atelier besitzt. Obwohl er dem Verein finanziell entgegenka­m, hatte sich das Spendensam­meln als Kraftakt erwiesen. Als die Finanzieru­ng gesichert war, gelang es dem Verein, das Kunstwerk dort aufzustell­en.

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Werbewände von SPD, FDP und Die Linke sind zu nahe am Kunstwerk „Garuda“auf dem Nikolaus-Knopp-Platz aufgestell­t.

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