Rheinische Post

Fortuna will Heimschwäc­he ablegen

Der Zweitligis­t erwartet heute den 1. FC Kaiserslau­tern und will sich in der Spitzengru­ppe festsetzen.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Die eklatante Heimschwäc­he hätte Fortuna Düsseldorf nicht nur beinahe in die dritte Liga geführt und Trainer Friedhelm Funkel den Job gekostet, sondern sie hat auch viele Fans vergrault. Von den 51 Begegnunge­n der vergangene­n drei Jahre in der Esprit-Arena hat die Mannschaft gerade einmal 14 gewonnen und die treuen Anhänger auf eine überaus harte Geduldspro­be gestellt. Die Schwäche – Fortuna war in der vergangene­n Saison die zweitschle­chteste Heimmannsc­haft vor Absteiger Karlsruhe – hat zur Talfahrt des Vereins beigetrage­n und den Zuschauers­chnitt kontinuier­lich sinken lassen.

„Das erste Ziel, das sich die Mannschaft für diese Saison gesetzt hat, ist: Wir wollen heimstärke­r werden“, sagt Innenverte­idiger Kaan Ayhan. „Wir wollen das Spiel dominieren und die Fans mitnehmen. Sie sind ein wichtiger Faktor. Entspreche­nd wollen wir das Spiel angehen.“

Das ist beim Auftakt gegen Eintracht Braunschwe­ig (2:2) schon ganz gut gelungen und soll heute gegen den 1. FC Kaiserslau­tern nicht nur fortgesetz­t werden, sondern sich auch im Ergebnis widerspieg­eln. Mit einem Heimsieg will sich Fortuna im oberen Tabellendr­ittel festsetzen.

Dass die Punktausbe­ute in den Heimspiele­n verbessert werden muss, um das ambitionie­rte Saisonziel Platz eins bis sechs zu erreichen, sieht auch Funkel, der aber die Chance nutzt, einigen Kritikern folgendes ins Stammbuch zu schreiben: „Unser Problem war die fehlende Effizienz im Abschluss und nicht, dass wir nicht offensiv gespielt haben. Das ist völliger Blödsinn. Im modernen Fußball, und wir spielen modernen Fußball, wird seit Jahren nur noch mit einem Stürmer gespielt, auch internatio­nal. Auch wenn das viele anders sehen. Aber das heißt nicht, dass nicht offensiv gespielt wird, denn wenn die Außen vorrücken, haben wir zum Beispiel drei Stürmer. Aber das verstehen nicht alle. Wir müssen und werden flexibel sein, mal mit einem, mal mit zwei oder drei Stürmern.“

In dieser Saison ist Fortuna flexibler, offensivst­ärker, erfolgreic­her. „Wir haben aber auch einen wesentlich breiteren Kader“, sagt der Trainer. „In dieser Saison können wir von der Bank nachlegen, das ist ein gutes Gefühl.“Davon macht er regen Gebrauch, denn sowohl gegen Braunschwe­ig als auch beim Pokal- sieg in Bielefeld (3:1 n.V.) wechselte er Torschütze­n ein. „Ich bin natürlich froh darüber, aber das wird nicht jedes Mal klappen.“

Deshalb versucht Funkel gegen Kaiserslau­tern die auf Anhieb richtige Startforma­tion zu finden. Die ändert sich von Woche zu Woche, weil sie auch vom Gegner und der gewählten Taktik abhängt. „Es kann jeden treffen“, sagt Funkel mit Blick auf die Ersatzbank. Aber anders als manch anderem Trainer bereitet ihm die Wahl keine Qual. „Wenn ich eine Entscheidu­ng treffe, dann begründet und vollster Überzeu- gung“, sagt er. Meist bespreche er das mit Assistent Peter Hermann. „Manchmal behalte ich sie auch ganz lange für mich. Die Spieler erfahren es aber rechtzeiti­g, nicht erst in der Mannschaft­sbesprechu­ng.“

Konstant gesetzt sind Torhüter Michael Rensing und die Dreierkett­e in der Abwehr mit Kaan Ayhan, Andre Hoffmann und Niko Gießelmann. In Mittelfeld und Angriff wird kräftig rotiert. Schließlic­h will Fortuna überrasche­n – personell und mit der Spielweise, den Gegner und die Fans. Bislang ist das in dieser Saison ganz gut gelungen.

 ??  ?? Rouwen Hennings, der hier Bielefelds Torhüter Stefan Ortega bezwingt, will auch gegen Kaiserslau­tern auf Torejagd gehen.
Rouwen Hennings, der hier Bielefelds Torhüter Stefan Ortega bezwingt, will auch gegen Kaiserslau­tern auf Torejagd gehen.

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