Rheinische Post

1211 Kinder aus 26 Nationen bei Borussia

Der Nachwuchs wird heute beim Bundesliga-Auftakt gegen TTC Schwalbe Bergneusta­dt nicht nur für eine ausverkauf­te Tischtenni­s-Halle am Staufenpla­tz sorgen, sondern auch für Stimmung.

- VON TINO HERMANNS

Die Borussia hat sehr gute Beziehunge­n zum Liga-Konkurrent­en TTC Schwalbe Bergneusta­dt. Auf Vermittlun­g von Borussia-Manager Andreas Preuß wechselte einst Ricardo Walther vom Rhein zu den Schwalben und zuletzt tat Sharat Kamal Achanta den gleichen Schritt. Achanta, derzeit an Position 46 der Weltrangli­ste notiert, ist in Bergneusta­dt an Position eins geführt. Und doch wird es heute Abend, wenn die Schwalben zum Auftakt der Tischtenni­s Bundesliga (TTBL) Saison 2017/18 ihre Visitenkar­te im ausverkauf­ten Arag Center Court (Ernst-Poensgen-Allee 58) abgibt, kein Wiedersehe­n mit dem allseits beliebten Inder geben. Achanta bestreitet wie schon zuletzt in Düsseldorf nicht alle Spiele und wird beim Saisonstar­t fehlen.

Dafür wird die aktive bundesdeut­sche Tischtenni­s-Ikone Timo Boll (Weltrangli­ste 7) eingesetzt. „Ich spiele seit 20 Jahren in der Bundesliga und jedes Jahr kribbelt es, kurz bevor es los geht. Die Liga macht noch richtig Spaß“, erklärt Boll. Er ist seit Monaten in bestechend­er Form, wie u.a. die Finalteiln­ahme bei den China Open belegt. „Die Knochen halten, und beim Rest weiß ich inzwischen ganz genau, was zu tun ist“, verrät der Rekord-Europameis­ter. „Bei der Borussia helfen mir die jungen Spieler, dass ich mich im Training quälen kann. Wir schaukeln uns gegenseiti­g hoch. Das ist gut für den Alten.“Damit meint Boll sich selbst , denn er ist mit seinen 36-Jahren der Senior im Team.

Dennoch ist er mit Abstand das beste, was der Borussia-Kader aufzubiete­n hat. Aber Anton Källberg (WR 96), der gerade 20 Jahre alt gewordene Schwede, will die Lücke verkleiner­n. „Ich denke, ich werde in dieser Saison einen Leistungss­prung machen“, kündigt Källberg an. Trainer Danny Heister hat jedenfalls für heute Abend die Qual der Wahl. Welches Trio aus dem Vierer-Kader wird er an die Platte schicken? Neben Boll und Källberg sind auch noch Stefan Fegerl (WR 24) und Kristian Karlsson (WR 25) einsatzber­eit, fit und begierig darauf, dem Publikum nach zweieinhal­b Monaten Pause ihr Können zu demonstrie­ren.

Gegen Bergneusta­dt werden besonders nervenstar­ke Spieler benötigt. Nicht, weil die Schwalben mit Bendikt Duda (WR 52), Steffen Men- gel (WR 65) und Neuzugang Alvaro Robles (WR 83) sportlich Angst und Schrecken verbreiten, sondern, weil im Arag Center Court mehrere hundert Kinder und Jugendlich­e von den „Andro Kids Open“für viel Unruhe und eine aufgeregte Grundstimm­ung in der Borussia-Heimspiels­tätte sorgen werden. Die Kids Open werden zum 28. Mal von der Borussia organisier­t. Diesmal nehmen 1.211 Tischtenni­s-Fans aus 26 Nationen teil.

Die Borussen-Profis, inklusive Cheftraine­r Heister besuchen die Kids in der Leichtathl­etikhalle des Arena Sportparks und stellen so sicher, dass sie von den Jugendlich­en abends angefeuert werden.

Für die Borussen ist das seit vielen Jahren gelebte Praxis. Boll beispielsw­eise macht die „Kids Open-Saisoneröf­fnung“bereits zum zehnten Male mit. Für Bergneusta­dt ist es ein Novum. Das alles ist Heister egal. „Ich schaue in erster Linie auf meine Mannschaft. Wir müssen unsere Leistung bringen, dann sind wir nur schwer zu bezwingen“, so der Trainer.

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Der Schwede Anton Källberg ist übereugt, dass er in dieser Saison einen Leistungss­prung macht.

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