Rheinische Post

Middle East ist die Favoritin beim Sparkassen-Preis

Die dreijährig­e Stute ist in Besitz des Grandseign­eur Jean-Claude Rouget.

- VON REINER WITSCH

An diesem Sonntag öffnet die Galopprenn­bahn auf dem Grafenberg wieder ihre Tore für den schon traditione­llen Sparkassen Renntag. Höhepunkt ist dabei die bereits 31. Auflage des nur den Stuten vorbehalte­nen „Grosser Sparkassen­preis“. Mit elf Pferdelady­s ist dieses höchst dotierte Listenrenn­en hierzuland­e nicht nur illuster, sondern dank einer Starterin aus England und zwei französisc­hen Gaststuten auch noch internatio­nal besetzt. Wie in den letzten Jahren ist es erneut auch ein Kampf der Generation­en, denn sieben dreijährig­e Stuten stellen sich auf der 1.400 Meter Distanz und für ein Preisgeld von 35.000 Euro vier älteren und damit bereits gestandene­n Artgenossi­nnen.

Wichtiger als das üppige Preisgeld, dürfte einigen Besitzern jedoch das mögliche „black type“sein. Denn eine Platzierun­g unter den ersten Drei garantiert nicht nur einen fetten Eintrag in den Auktionska­talogen, sondern steigert den Zuchtwert ihrer Stute sowie die Kaufpreise für deren Nachkommen immens. Dafür ist auch Betreuern kein Aufwand zu groß. So wie für Jean-Claude Rouget, Grandseign­eur unter den französisc­hen Trainern, der die dreijährig­e Stute Middle East im Besitz von Shaqab Racing immerhin aus Pau anreisen lässt. Der 64- jährige hat bisher weit über 5000 Rennen gewonnen, stellte fünfmal in dem letzten acht Jahre die meisten Sieger und war im Vorjahr mit 173 Erfolgen und 10,2 Millionen Euro Preisgeld einmal mehr absolute Spitze.

In dieser Saison gewann er mit Brametot das französisc­he Derby und das, obwohl sein Stall im April von einem Herpesviru­s befallen war. Das Besondere an Rouget: Er trainiert seine rund 170 Vierbeiner, darunter ein großes Lot des Aga Khan nicht wie seine Kollegen in Chantilly, sondern im beschaulic­hen Senonnes bei Pau. Auch wenn nicht Stalljocke­y Christoph Soumillon, sondern der 19-jährige Nachwuchsm­ann Hugo Journiac im Sattel sitzt, sollte die Stute wohl nicht umsonst die 1.300 Kilometer lange Fahrt in die Landeshaup­tstadt auf sich nehmen.

Favoritin dürfte aber wohl die von Hughie Morrison auf der Insel vorbereite­te vierjährig­e Pirouette sein, die zuletzt in Ascot auf Listennive­au als Zweite eine bärenstark­e Leistung zeigte und hier unter Robert Winston mit hoher Handicapma­rke antritt. Das wird also ein alles andere als leichter Gang für die deutschen Vertreteri­nnen, von denen die bereits auf Gruppe-Parkett platzierte Brümmerhof­erin Wild Aproach mit Wladimir Panov Arazza in den Farben des Gestüt Auenquelle und die von Peter Schiergen vorbereite­te Fährhoferi­n Dalila unter Filip Minarik die besten Aussichten anmelden. Für die von Sascha Smrczek vor Ort vorbereite­te Silver Cloud sind dagegen nur Außenseite­rchancen zu erkennen.

Besser sieht es für die Düsseldorf­er Trainingsz­entrale dafür im Rahmenprog­ramm aus, denn in sechs der insgesamt weiteren acht Rennen sind Ralf Rhone, Etürk Kurdu und vor allem Sascha Smrczek mit insgesamt neun Pferden und mit hervorrage­nden Möglichkei­ten engagiert.

Das erste Rennen wird um 14.15 Uhr gestartet, doch lohnt sich aber auch durchaus früheres Erscheinen, denn um 13 Uhr startet eine Dressur Pferde Gala und auch während des Renntages ist für allerlei Kurzweil für die Besucher gesorgt.

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