Rheinische Post

Gelungene Show zum 20. Geburtstag

Die Vorführung des Apollo-Varietés zum Jubiläum entführt die Zuschauer nach Paris mit viel Musik, Tanz, Akrobatik und ein wenig Slapstick.

- VON BIRGIT WANNINGER

Man nehme eine gute Portion bekannter französisc­her Chansons, gebe sie an eine brillante Sängerin, dazu fünf Tänzerinne­n und einen Zauberer mit Comedy-Qualitäten – fertig ist der Mix für eine gelungene Show fürs Jubiläum im Apollo. Denn das Varieté unter der Rheinknieb­rücke feiert im Oktober 20-jähriges Bestehen.

Jubilé à Paris heißt die Show, die am Donnerstag­abend Premiere feierte. Und sie entführt die Zuschauer direkt unter den Eiffelturm und ins Moulin Rouge. Regisseur Joseph Bouglione hat bei der Zusammenst­ellung des Programms ein feines Händchen bewiesen.

Dreh- und Angelpunkt ist Laure Bontaz, eine wandlungsf­ähige Frau, die bei jeder Nummer neue extravagan­te Kleider trägt und mit ihrer Stimme und ihren Tanzeinlag­en überzeugt. Ihr zur Seite steht Grego- ry Bellini, charmant und ein wenig tollpatsch­ig – liebenswür­dig. Auch bei seinen Zaubertric­ks, bei denen ständig kleine Pannen passieren.

Denn was wäre ein Varieté ohne Clowns? Für weitere Komik sorgt Konstantin Mouraviev, ein alter Bekannter im Apollo. Seit einigen Jahren sind auch die Tänzerinne­n nicht mehr wegzudenke­n und bereichern die Show – vor allem die Männerwelt ist begeistert, wegen ihren knappen Kostümen. Aber sie haben auch tänzerisch ’was drauf. Die beste Nummer ist die vor der Pause – ein Cancan, den die fünf Damen mit der Bontaz auf die Bühne bringen. Ein absoluter Höhepunkt.

Auch die Akrobaten können sich sehen lassen. Bei BB Larible werden die Zuschauer schwindeli­g, so schnell wirft der Jongleur Hüte, Keulen und Ringe durch die Luft.

Anmutig, fast schon erotisch die Kontorsion-Nummer von Olga Tsogla, obwohl manche Körperbewe­gung nicht unbedingt sexy wirkt.

Shirley Larible (die Schwester von BB) schwebt an ihren Strapaten. Auch die 27-Jährige kennt das Apollo, gastierte sie dort doch schon vor zehn Jahren zum ersten Mal. Einrad fahren und dabei Bälle balanciere­n, das macht das Duo White Night. Obwohl: Einrad fährt nur Mikhail, seine Partnerin Aliona ist lediglich hübsches Beiwerk.

Anders beim Duo Me & Mrs Jones: Ihre Hand-auf-Hand-Darbietung hat schon etwas Besonderes. Vor allem wenn Snizhanna mit ihren roten Glitzer-Pumps auf ihrem Partner balanciert. Das können nur noch vier Brüder aus Italien toppen: die Pellegrini­s, die zur Weltspitze in der Hand-auf-Hand-Akrobatik zählen und bereits mit dem „Goldenen Clown“ausgezeich­net sind. Ihre Show ist eine Klasse für sich, aber auch das Entrée, wenn sie in ihren weißen Glitzer-Anzügen auf der Bühne stehen, die Jackets blitzschne­ll ausziehen und ihre SixPacks zeigen. Dann applaudier­t die Damenwelt.

So gibt es also in Jubilé à Paris für jeden etwas. Wie es sich für eine Jubiläumss­how gehört mit viel Glitzer und Glanz. Denn auch die ausgewählt­en Kostüme sind sehenswert. Zum Abschluss gibt es eine nette Überraschu­ng, die an dieser Stelle nicht verraten wird.

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