Rheinische Post

19. August 1738

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(tber) Gegen Ende des 15. Jahrhunder­ts war in ganz Europa eine Art „Hexenhyste­rie“ausgebroch­en, die alleine in Deutschlan­d bis in die 1750er Jahre hinein rund 25.000 Todesopfer zur Folge hatte. Der letzte und wohl bekanntest­e Hexenproze­ss im Rheinland und die anschließe­nde Hexenverbr­ennung ist für den 19. August 1737 in Gerresheim belegt. Gleich zwei Frauen, die 16-jährige Helene Mechthildi­s Curtens und die 45jährige Agnes Olmans, wurden an diesem Tag verbrannt. Curtens wurde zur Last gelegt, dass sie Tücher mit merkwürdig­en Zeichnunge­n herumgezei­gt und immer wieder erzählt hatte, dass sie von einem Mann besucht wurde, der sich „Der Schwarze“nannte. In ihrer Nachbarsch­aft machten Gerüchte über Zauberkräf­te die Runde. Außerdem sagte man ihr einen Teufelspak­t und Teufelsbes­essenheit nach. Olmans, einer Nachbarin des Mädchens, sagte man nach, dass sie den Kontakt zum „Schwarzen“hergestell­t haben soll. Ihren eigenen Töchtern soll sie zudem das Hexen beigebrach­t haben. Olmans beteuert ihre Unschuld, die ihr vorgeworfe­nen Missetaten gesteht sie unter Folter. Beide Frauen werden wegen Teufelsbuh­lschaft, Gottesläst­erung, Schadensza­uber unter anderem zum Tode verurteilt, eine Erdrosselu­ng vor der Verbrennun­g wurde abgelehnt. An die beiden letzten Opfer im Rheinland erinnert ein kleiner Platz an der Ecke Dreherstra­ße/Schönaustr­aße. Auf diesem Platz steht auch ein „Hexen-Gedenkstei­n“, er trägt den Titel „Befreiung“und wurde geschaffen von Gabriele Tefke, eingeweiht 1989.

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Das Mahnmal „Hexenstein“in Gerresheim

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