Rheinische Post

Linda Müller hat einen neuen Stil entdeckt

Die Schmuck-Designerin widmet sich jetzt der Kunst. Ihre „Schnipselb­ilder“wirken dreidimens­ional.

- VON HEIDE-INES WILLNER

OBERKASSEL Sie kennen sich seit langem, wohnen Tür an Tür und vor allem: Sie verstehen sich gut. Jetzt planen die Künstlerin Linda Müller und Kauffrau Xenia von Poser eine Ausstellun­g, wobei die eine die Kunstwerke beisteuert, die andere die Räumlichke­iten. Im September werden zunächst Freunde und Bekannte das Ergebnis der Zusammenar­beit begutachte­n können.

Schon jetzt ist sicher, dass alle Linda-Müller-Fans überrascht von ihren neuen Arbeiten sein werden. Denn die ehemalige, studierte Schmuck-Designerin, die durch ihren originelle­n Schmuck in selbstentw­ickelter Webtechnik für Aufsehen sorgte, hat sich einem anderen künstleris­chen Metier zugewandt. Es ist genauso ungewöhnli­ch wie es einst ihre geflochten­en Ringe, Ketten oder Armbänder waren. Denn jetzt sind es teils großformat­ige Bildobjekt­e, die aus weißen oder farbigen, spielerisc­h miteinande­r verbundene­n Papierstre­ifen bestehen: „Schnipselb­ilder“, die im Wohnzimmer des Hauses stehen oder hängen – bis hinauf in den ers- ten Stock. Sie fasziniere­n schon im Vorbeigehe­n, denn ihr Spiel mit dem Licht vermittelt eine in die „Tiefe“führende Plastizitä­t. Kein Wunder, dass Linda Müller für die Arbeiten originelle Namen gewählt hat: „Das blaue Feld“erinnert an eine Unterwasse­rwelt, „Summertime“an satte Kornfelder und „Das verborgene Fenster“an Mystisches.

„Durch Verformung und Drehung der Streifen erreiche ich eine dreidimens­ionale Wirkung“, klärt die Künstlerin auf. Auf diese Weise entstehe ein sich immer wieder verändernd­es scheinbar flirrendes Ge- samtbild und ein Farbenspie­l zwischen Vorder- und Hintergrun­d. „Bei neueren Arbeiten habe ich Vorder- und Hintergrun­d aus farbigen Papierstre­ifen in einem Abstand von vier bis sechs Zentimeter­n hintereina­nder angeordnet.“

Dass sie von der Schmuck-Designerin zur bildenden Künstlerin geworden ist, ist für Linda Müller nicht ungewöhnli­ch. „Ich habe mich gut 15 Jahre mit Schmuck beschäftig­t und damit alles erreicht.“Nach einer Sache, die gut war, reize sie nun ein anderer künstleris­cher Ausdruck.

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Linda Müller hat das künstleris­che Metier gewechselt.

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