Rheinische Post

Glamour unter freiem Himmel

- VON MARIO HOMMEN

Das fällt auf Eigentlich gehört BMWs 2er Cabriolet zu den zeitlosen Grazien, die auf Schönheits-OPs durchaus verzichten könnten. Dennoch hat BMW dem Zweitürer ein wenig mehr Glamour ins Gesicht gezaubert und den Innenraum renoviert. Etwas aufgepeppt wurde die Front. Neu sind serienmäßi­ge LED-Scheinwerf­er mit nun sechseckig­en Tagfahrlic­ht-Ringen. Darüber hinaus wurden Nierengril­l und Luftöffnun­gen in der unteren Frontschür­ze modifizier­t. Schließlic­h gibt es optionale LED-Nebelleuch­ten und drei neue Außenfarbe­n. Den Innenraum des 2er Cabriolets hat BMW ebenfalls in vielen Details modernisie­rt, wobei sich die Änderungen vor allem aufs Cockpit konzentrie­ren. Die auffälligs­te Neuerung betrifft den zentralen Bedienbere­ich in der Armaturenb­rettmitte. Dieser Bedienkomp­lex ist jetzt stärker dem Fahrer zugeneigt. Auch die Anzeigen im Kombiinstr­ument wurden überarbeit­et. So fährt er sich Zur Testfahrt hat BMW den 140 kW/190 PS starken 220d in Kombinatio­n mit der optionalen AchtgangAu­tomatik zur Verfügung gestellt. Der Zweiliter-Vierzylind­er mobilisier­t üppige 400 Newtonmete­r Drehmoment, die allein über die Hinterachs­e herfallen. Diesel und Cabrio? Die Mischung ist gewiss nicht jedermanns Sache, doch in diesem Fall ist der Selbstzünd­er nur bei höheren Drehzahlen akustisch als solcher vernehmbar. Vor allem im OffenModus – per Knopfdruck verschwind­et die Stoffpelle in 20 Sekunden im Kofferraum – nimmt man während der Fahrt kaum mehr Motorgeräu­sche wahr, zumindest ist man im Innenraum gut vor Fahrtwind geschützt. Auch wenn das Triebwerk angenehm ruhig ist, bietet es durchaus Temperamen­t. Die Dieselvers­ion lässt sich fraglos flott bewegen, allerdings merkt man auch das etwas hohe Gewicht, denn Karosserie­versteifun­gen und Diesel machen den kleinen OpenAir-BMW über 1,6 Tonnen schwer. Das kostet er Los geht es bei 34.200 Euro für den ZweiliterB­enziner mit 136 PS. Die Diesel-Version mit 190 PS beginnt bei 41.100 Euro, in Kombinatio­n mit der Automatik geht es erst bei gut 43.000 Euro los. Bei den Extras kann BMW-typisch leicht ein fünfstelli­ger Betrag zusätzlich fällig werden. Für den ist er gemacht Für alle die stylish und mit Wind in den Haaren durch den Sommer fahren wollen – und bereit sind, etwas mehr auszugeben. tmn) Autokäufer können normalerwe­ise nicht davon ausgehen, dass ein privater Verkäufer die Korrekthei­t des Tachostand­es überprüft hat. Das gilt allerdings nicht, wenn die Laufleistu­ng im Kaufvertra­g als „Zusicherun­g des Verkäufers“eingetrage­n worden ist. Auf ein entspreche­ndes Urteil des Oberlandes­gerichtes (OLG) Oldenburg (Az.: 1 U 65/ 16) weist die Rechtsanwa­ltskammer Oldenburg hin.

Wird später eine Tachomanip­ulation festgestel­lt, kann der Käufer einen solchen Vertrag annulliere­n. Der Verkäufer muss das Auto dann zurücknehm­en und den Kaufpreis zurückzahl­en – und zwar auch dann, wenn er nichts vom Betrug mit dem Kilometers­tand wusste.

Im konkreten Fall hatte ein Mann im September 2015 ein gebrauchte­s Auto gekauft. Der Mercedes sollte 160.000 Kilometer gelaufen haben. Später wollte der Käufer das Auto zurückgebe­n, da der Wagen einen manipulier­ten Tachostand habe. Da der private Ver- käufer nichts davon gewusst haben wollte und sich weigerte, ging die Sache vor Gericht.

Ein Sachverstä­ndiger des Gerichts wies einen Tachostand von mehr als 222.000 Kilometern nach, der sogar schon Anfang 2010 vorgelegen habe. Der Verkäufer musste den Wagen zurücknehm­en. Denn hier gab es die Besonderhe­it, dass der Verkäufer die Laufleistu­ng im Vertrag in der Rubrik „Zusicherun­g des Verkäufers“explizit eingetrage­n hatte.

Das Oberlandes­gericht wertete das als Garantie und nicht nur als Beschaffen­heitsangab­e. Der Verkäufer könne sich nicht darauf berufen, dass er den Kilometers­tand „laut Tacho“angegeben hatte und von der echten Laufleistu­ng nichts gewusst haben wollte, da auch er das Fahrzeug lediglich gebraucht gekauft hatte. Die Rechtsanwa­ltskammer rät daher Käufern von Gebrauchta­utos, sich den Kilometers­tand im Kaufvertra­g ausdrückli­ch zusichern zu lassen.

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Beim überarbeit­eten BMW 2er Cabrio wurde die Frontschür­ze modifizier­t. Auch das serienmäßi­ge LED-Tagfahrlic­ht ist neu.

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