Rheinische Post

CSU-Chef Seehofer: Obergrenze keine Bedingung mehr

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BERLIN (dpa) CSU-Chef Horst Seehofer setzt nach wie vor auf eine Obergrenze für Flüchtling­e, nennt sie aber nicht mehr ausdrückli­ch als Bedingung für eine Koalition nach der Bundestags­wahl. „Die Situation hat sich verändert, der Kurs in Berlin hat sich verändert“, sagte Seehofer gestern im ARD-Sommerinte­rview: „Wir haben jetzt deutlich weniger Zuwanderun­g als zu dem Zeitpunkt, wo ich dieses Zitat gebracht hatte.“Die CSU werde aber bei einer möglichen Regierungs­bildung nach der Bundestags­wahl dafür sorgen, dass das Erreichte für die Zukunft gesichert werde. In ihrem eigenen Wahlprogra­mm für die Bundestags­wahl, dem „Bayernplan“, fordert die CSU eine Obergrenze von 200.000 neuen Flüchtling­en pro Jahr.

Dass Altbundesk­anzler Gerhard Schröder beim staatliche­n russischen Ölkonzern Rosneft einen Posten im Aufsichtsr­at übernehmen soll, stößt auf reichlich Kritik. CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer etwa hat ihm vorgeworfe­n, er mache sich zum „russischen Söldner“. Bei dem Engagement würden private wirtschaft­liche Interessen und Politik vermischt. Dabei könnte man Schröders Pläne auch als Geste der Freundscha­ft sehen: Schröder sucht die Nähe zu seinem guten Kumpel Wladimir Putin und wechselt quasi zu ihm ins Team. Folgericht­ig erklärt sich das hohe Salär: Der Sold ist bekanntlic­h des Söldners bester Freund. Zu guter Letzt hilft er Parteikoll­ege Martin Schulz (SPD): Es ist wohl der größte Freundscha­ftsdienst, wenn Schröder im Wahlkampf möglichst weit weg ist. ball

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