Rheinische Post

Das Lieblingse­ssen des Kommandant­en

Im Ramen Soul stehen köstliche Nudeln im Mittelpunk­t. Sie werden vor den Augen der Gäste zubereitet und landen oft in der Suppe.

- VON JULIA BRABECK

Gerade noch lag ein großer Teigkloß auf der Küchenarbe­itsplatte. Doch blitzschne­ll wurde dieser vom Koch in feine Nudelsträn­ge verwandelt. Der geschickte Hongxin Yang mit der weißen Mütze unterteilt den Teig immer wieder und zieht ihn auseinande­r. Die frischen Nudeln, die Ramen genannt werden, landen direkt im Topf und sind die Spezialitä­t und der Namensgebe­r des Restaurant Ramen Soul in Pempelfort. Dort wird die traditione­lle chinesisch­e Nordwest-Küche angeboten, frisch und ohne Zusatzstof­fe.

Ramen Nudeln, die aus den Grundbesta­ndteilen Weizenmehl, Salz und Wasser hergestell­t werden, und die damit angereiche­rte Ramen-Suppe sind vor allen Dingen aus der japanische­n Küche bekannt. Ursprüngli­ch stammt das Gericht aber aus China. Es wurde im 19. Jahrhunder­t von der japani- schen Küche übernommen und angepasst. Im Restaurant Ramen Soul geht es also zurück zu den Wurzeln der Speise, und das äußerst köstlich und sehr üppig, denn die Portionen sind großzügig bemessen. Wer diese nicht bewältigt, kann sich die Reste einpacken lassen und am nächsten Tag weiter genießen. Dann schmeckt es immer noch gut, denn gekocht wird im Ramen Soul frisch und ohne Zusatzstof­fe, so dass das Essen auch nicht schwer im Magen liegt.

Schon die fantasievo­llen Bezeichnun­gen der Speisen machen Lust auf das Essen. Wer will nicht auch einmal das „Lieblingse­ssen des Kommandant Xi“probieren oder erfahren, wie „Gute Laune durch Peking“, „Wandel in Shanghai“und „Traum in Verbotener Stadt“schmecken? Auch die liebevolle Präsentati­on der Speisen macht Spaß. Serviert werden diese Leckereien schön dekoriert auf Tontablett­s und in großen Schüsseln.

Der feine Hühnerbrus­tsalat (5,90 Euro) als Vorspeise wird auf einem Gurkenbett angerichte­t und hat eine angenehme Schärfe. Die Peking Ente (14,90 Euro) ist außen knusprig, das Fleisch schön zart, und sie kommt auf einem großen Berg Ramen oder Reis mit knacki- gem Gemüse auf den Tisch. Eine tolle Suppe verbirgt sich hinter den „Cocos Garnelen Nudeln“(13,50 Euro). Riesengarn­elen, Kokosmilch, Nudeln und mehrere Gemüsesort­en werden mit drei verschiede­nen Currys leicht scharf gewürzt und schmecken köstlich.

Gut abgestimmt und aromatisch ist auch das Gericht „Sommergewi­t- ter“(15,90 Euro). Hinter diesem Titel verbergen sich Rinderfile­t, schwarze Pilze, gebratener Tofu und Spinat. Das Essen war allerdings ein wenig zu ölig für die Nudeln als Beilage. Mit Reis wäre es wohl perfekt gewesen.

Aber die gebratenen Bananen mit Vanilleeis (4,40 Euro) als Nachttisch überzeugen. Die Früchte sind nicht matschig und die Kruste schön knackig. Die gebratenen Sesamkugel­n mit Rote-Bohnen-Füllung oder die drei Stücke Kuchen aus Klebereis mit verschiede­nen Füllungen sehen üppig aus und sind daher bei einem anderen Besuch eine Bestellung wert.

Mittags bietet das Ramen Soul ein kleines Menü (ab 6,90 Euro) mit ver- schiedenen Speisen an. Wer will, kann in dem kleinen Restaurant mit seinen 45 Plätzen und bei schönem Wetter 18 weiteren Sitzgelege­nheiten auf der Terrasse auch nur einen Cocktail genießen. Oder wie wäre es ganz entspannt mit einem frischen Pfeffermin­ztee (2,90 Euro) oder einem Chai Latte für 3,20 Euro? Alle Getränke sind einen Test wert.

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