Rheinische Post

Anwohner freuen sich über Tempo 30

Anlieger, Händler und Politik sind sich einig: Auf der Nordstraße sollen Autos nur noch maximal 30 Kilometer pro Stunde fahren. Am Mittwoch entscheide­t der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss.

- VON ROBIN HETZEL

PEMPELFORT Auf der wichtigste­n Einkaufsst­raße in Pempelfort gilt bald Tempo 30. Nachdem die Bezirksver­tretung die Reduzierun­g gewünscht hatte, bahnt sich auch im Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss eine Mehrheit an. Die Politik entspricht damit dem Wunsch von Anwohnern und Händlern, die mehr Sicherheit für Fußgänger wollen. Auch die Rheinbahn, die mit Straßenbah­nen durch die Nordstraße verkehrt, ist mit der Änderung einverstan­den. Die Reduzierun­g soll für den Abschnitt von der Fischerstr­aße bis zur Mauerstraß­e gelten.

Die Anwohner begrüßen die anstehende Entscheidu­ng. Der Verkehr auf der Straße sei seit Jahren eine Katastroph­e, sagt Erika Löhr. „Die Autofahrer nehmen wenig Rücksicht, dazu kommen das ständige Parkplatz-Problem und die vielen Bahnen. Daher ist der Vorschlag nur sinnvoll.“Norbert Holtrichte­r stimmt zu: „Ein Begrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde würde der Straße mit ihrem vielen Betrieb gut tun.“

Für Margret Luther wäre die Einrichtun­g einer Fußgängerz­one, wie sie bereits auf dem oberen Teil der Nordstraße umgesetzt wurde, die optimale Lösung. Da die Händler dies jedoch ablehnen, sieht sie die Tempo-Begrenzung als einen guten Kompromiss. Auch die ansässigen Händler sprechen sich für eine Tempo-Reduzierun­g aus. Laut einer Studie der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) haben sich im November 2016 fast 80 Prozent der befragten Händler für Tempo 30 ausgesproc­hen.

Am nächsten Mittwoch soll die Beschlussv­orlage vom Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss verabschie­det werden. Brisant: Während die Grundlage des Beschlusse­s von der Bezirksver­tretung 1 bestehend aus der SPD, Grünen und Linke ausgearbei­tet wurde, muss nun im Rathaus die Ampel aus SPD, Grünen und FDP den Beschluss verabschie­den.

Die FDP-Fraktion hat oft Probleme mit Tempo 30 wie zuletzt nach dem Vorstoß von Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) für die Friedrichs­traße. Aber nicht in diesem Fall, sagt Verkehrspo­litiker Manfred Neuenhaus. Schließlic­h handele es sich nicht um eine für den Durchgangs­verkehr wichtige Hauptstraß­e. Zudem begrüßt auch die Rheinbahn den Vorstoß. Zunächst hatte das Unternehme­n befürchtet, dass die Bahnen langsamer vorankomme­n. Eine Untersuchu­ng bestätigte das aber nicht. „Wir sind mit der Reduzierun­g einverstan­den“, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Daher signalisie­rt auch FDP-Politiker Neuenhaus nun seine Zustimmung.

Auch die anderen beiden AmpelFrakt­ionen sind einverstan­den. In Wahrheit komme man mit dem Auto auf der Nordstraße ohnehin nicht schneller als Tempo 30 voran, meint Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzend­er des Ordnung- und Verkehrsau­sschusses. Er erwarte durch die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung „einen deutlichen Gewinn an Sicherheit und Lebensqual­ität auf der Nordstraße“. Norbert Czerwinski, verkehrspo­litischer Sprecher der Grünen, befürworte­t den Beschluss ebenfalls: „Die Anwohner haben geringe Möglichkei­ten zur Überquerun­g der Straße bemängelt. Mit Tempo 30 erhalten wir mehr Sicherheit für Fußgänger.“

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Auf der Nordstraße kommen sich oftmals Autos, Bahnen, Fußgänger und Radfahrer in die Quere. Tempo 30 soll die Situation entschärfe­n.

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