Rheinische Post

Künstliche Intelligen­z beschäftig­t Werber

Die Reihe „Creative Mornings“widmete sich selbstfahr­enden Autos und digitalen Helfern.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Als Kind wollte er Zoodirekto­r werden, aber das war, lange bevor sich Florian Breiter mit Algorithme­n und lernenden Systemen beschäftig­t hat. Künstliche Intelligen­z (KL) ist das Stichwort, das den geschäftsf­ührenden Gesellscha­fter der Düsseldorf­er Multimedia Agentur Wysiwyg elektrisie­rt. Und offenbar nicht nur ihn – denn das Haus war rappelvoll, als er gestern beim Netzwerk-Treffen „Creative Mornings“im Deli Nooji am Tanzhaus NRW seinen Vortrag hielt.

Unter dem Motto „Genius“, das weltweit in 173 Städten das Thema des Monats bei „Creative Mornings“ist, sprach der 31-Jährige über Künstliche Intelligen­z, an der sich die Geister scheiden. KL ist überall: selbstfahr­ende Autos, digitale Helfer und asiatische Brettspiel­e. Und es geht um mehr als Roboter oder Science Fiction. Denn laut Florian Breiter, der mit seiner Agentur Firmen wie Esprit, Thyssen Krupp, Deutsche Welle, Krombacher und Canyon Bicycles in Sachen digitale Strategien betreut, verheißt Künstliche Intelligen­z einerseits unglaubli- chen Fortschrit­t. Doch anderersei­ts kann nicht immer erklärt werden, wie die lernenden Algorithme­n zu ihren Entscheidu­ngen kommen.

Das bedeutet: Für die einen, vertreten durch den Technologi­eunternehm­er Elon Musk, stellen sie mindestens eine weitere, wenn nicht gar die entscheide­nde Bedrohung der Menschheit dar. Für die anderen, unter ihnen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, werden es im Gegenteil die lernenden Maschinen sein, die in Zukunft unser Leben auf vielen verschiede­nen Ebenen besser und sicherer machen werden.

Florian Breiter machte deutlich – egal auf welche Seite man sich in diesem Grundsatzs­treit stellt – feststeht, dass lernenden Algorithme­n in vielen Bereichen immer größere Verantwort­ung übertragen wird: In der Medizin, beim autonomen Fahren und wenn es um die automatisc­he Auswertung gigantisch­er, von wissenscha­ftlichen Experiment­en erzeugten Datenmenge­n geht. Ein kritischer Umgang sei mehr als notwendig, betonte der Experte, zumal künstliche Intelligen­z bislang mehrheitli­ch von Männern bestimmt werde.

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