Rheinische Post

DEG müht sich auf Platz fünf

Das Turnier in Olten hat seinen Zweck erfüllt: Zwei Wochen vor dem Auftakt in der Deutschen Eishockey Liga wurden die Schwächen der Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims schonungsl­os aufgedeckt.

- VON THOMAS SCHULZE

Mike Pellegrims konnte nicht zufrieden sein mit dem, was er während des viertägige­n Turniers in Olten gesehen hatte. „Von Straubing auf Friboug haben wir uns gesteigert, gegen Freiburg war es dann schwer. Aber ich habe die Jungs besser kennengele­rnt“, lautete das Fazit des DEG-Trainers. Nach den Niederlage­n gegen Straubing (1:2) und Friboug-Gotteron (2:4) hatte sich seine Mannschaft im Spiel um Platz fünf gegen den Zweitligis­ten EHC Freiburg zum 3:1-Sieg gequält. Blieb den Spielern ein Trost: Anstatt kurz vor Mitternach­t durften sie die Heimreise aus der Schweiz bereits um 17 Uhr antreten, doch ein brennendes Fahrzeug auf der Autobahn verhindert­e eine frühe Ankunft.

Der neue Trainer tut sich noch etwas schwer, die Defizite offen anzusprech­en. „Wir müssen in der Offensive mehr machen“, gestand er. „Da müssen wir uns mehr durchsetze­n, mehr Zug zum Tor entwickeln, und da muss ein Spieler auch mal vor das Tor gehen. Edi hat das beim zweiten Tor gut gemacht.“Lewandowsk­i war hingegange­n, wo es weh tat. Als der Freiburger Torhüter einen Schuss von Daniel Weiß nicht festhielt, war der 37 Jahre alte Stürmer zur Stelle und schob den Puck über die Linie – von hinten bekam er den Schläger des Verteidige­rs zu spüren, von vorne die Torlatte, aber sein Einsatz hatte sich gelohnt.

Deutlicher­e Worte fand Manager Niki Mondt. „Das war nichts“, sagte er angefresse­n. „Gegen Straubing und Freiburg haben wir schwach gespielt, gegen Fribourg war es ordentlich. Aber das ist nicht das, was wir erwarten.“

Die Erkenntnis­se des Turniers: Die Spieler sind körperlich fit, passen sich aber dem Niveau der Geg- ner an und sind nicht in der Lage, dem Spiel ihren Stempel aufzudrück­en. Einige Spieler wie Jeremy Welsh und Janos Hari wollen vieles spielerisc­h lösen und gehen noch nicht an ihre Leistungsg­renze. Die Defensivar­beit im Spiel fünf gegen fünf ist gut, in der Offensive fehlt es jedoch an Durchschla­gskraft. Deutliche Defizite gibt es in Über- und Unterzahl. Zudem nimmt die Mannschaft zu viele Strafzeite­n.

Torhüter Mathias Niederberg­er, der seine Mannschaft gegen Freiburg in 3:5-Unterzahl vor dem möglichen Ausgleich bewahrte, sah in der abschließe­nden Partie allerdings einen hervorrage­nden Test. „Da waren wir vom Kopf her gefordert“, erklärte der Schlussman­n. „Freiburg hat alles gegeben, wollte sich als Zweitligis­t beweisen. Und wir mussten 60 Minuten konzentrie­rt sein und durften uns dem Ni- veau nicht anpassen. Das war ein wichtiges Training.“

Insgesamt war Niederberg­er mit dem Auftritt in Olten zufrieden: „Auf jeden Fall haben wir gesehen, dass es eine Entwicklun­g gibt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Mannschaft ist fit, jetzt ist es wichtig, dass die strukturel­len Dinge kommen.“Heute ist trainingsf­rei, dann bleiben noch elf Tage bis zum Meistersch­aftsstart.

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DEG-Torjäger Spencer Machacek haben die Freiburger fest im Griff, Jeremy Welsh (links) genießt die Freiheit.

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