Rheinische Post

NRW macht neue Schulden

Geld kommt Kitas, Kliniken und Polizei zugute. SPD: Wahlverspr­echen gebrochen.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die schwarz-gelbe Landesregi­erung macht in diesem Jahr rund 1,55 Milliarden Euro neue Schulden. Profitiere­n sollen davon vor allem Kita-Träger, Krankenhäu­ser, Kommunen und die Polizei. NRW-Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er (CDU) sagte gestern, der dafür notwendige Nachtragsh­aushalt werde am Dienstag im Kabinett beschlosse­n, in der darauffolg­enden Woche in den Landtag eingebrach­t und voraussich­tlich Mitte November verabschie­det. Er sprach von einem „reinen Reparaturh­aushalt“und machte die Vorgänger-Regierung verantwort­lich: „Das sind rot-grüne Schulden für rot-grüne Fehler.“Mit dem Nachtragse­tat würden die größten Versäumnis­se korrigiert.

Die neue Landesregi­erung bleibt damit nur geringfügi­g unter den Planungen von Rot-Grün, die eine Nettokredi­taufnahme von 1,6 Milli- arden Euro vorsahen. Allerdings verwenden CDU und FDP 885 Millionen Euro und damit mehr als die Hälfte der neuen Schulden darauf, dem landeseige­nen Baubetrieb BLB Geld für einen Landeskred­it zurückzuza­hlen, den das Unternehme­n nach dem Willen der Vorgänger-Regierung vorzeitig tilgen sollte. Aus Sicht von CDU und FDP handelte es sich dabei um einen Buchungstr­ick, um die Nettokredi­taufnahme in NRW möglichst gering zu halten.

500 Millionen Euro für zwei Jahre sollen den Kita-Trägern zugutekomm­en, Krankenhäu­ser erhalten 250 Millionen Euro, wovon 100 Millionen die Kommunen übernehmen. Für die Polizei und zur Terrorbekä­mpfung sind knapp 16 Millionen Euro vorgesehen. 787.000 Euro kostet allein der Umzug der Ministerie­n.

Die SPD warf CDU und FDP vor, ihr Wahlverspr­echen zu brechen: „Sie wollten Neuausgabe­n durch Einsparung­en gegenfinan­zieren.“

„Das sind rot-grüne Schulden für rot-grüne Fehler“ Lutz Lienenkämp­er (CDU) NRW-Finanzmini­ster

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