Rheinische Post

Kreutzers Rückkehr an die Brehmstraß­e

Am 17. Februar findet im Eisstadion sein Abschiedss­piel statt, bei dem ein DEG All Star Team auf Daniels Freunde trifft. Anschließe­nd steigt eine große Abschiedsp­arty im Stahlwerk.

- VON THOMAS SCHULZE

Gerne denkt Daniel Kreutzer an seine Kindheit zurück – wie er gemeinsam mit Niki Mondt und anderen auf dem Parkplatz neben dem Eisstadion an der Brehmstraß­e Hockey gespielt hat. Der Mär, dass Vater Peter Kreutzer die Burschen beinahe habe verdursten lassen, widerspric­ht Niki Mondt energisch: „Das ist Quatsch. Natürlich haben wir zu trinken bekommen, aber es war kein Selbstbedi­enungslade­n.“Das Sportresta­urant Kreutzer war damals so etwas wie das Hauptquart­ier, nicht nur für die Kreutzer-Kinder Christof und Daniel, sondern auch für Spieler und Fans. „Ich erinnere mich heute noch gerne an die Zeit“, sagt Daniel Kreutzer, der vor zwei Wochen im Alter von 37 Jahren seinen Rücktritt bekanntgeg­eben hat. „Ich bin hier aufgewachs­en, das ist meine Heimat.“Und es ist der Ort, an dem am 17. Februar sein Abschiedss­piel steigt – im Eisstadion an der Brehmstraß­e. „Ich kann nur danke sagen, dass es hier stattfinde­n darf.“

Es wird ein Tag der Erinnerung­en und Emotionen. Das deutet der Kölner Mirko Lüdemann an, der mit 1197 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Rekord hält und das Trio der Tausender, die als einzige diese Marke geknackt haben, anführt vor Daniel Kreutzer (1066) und Niki Mondt (1060). „Es ist schön, einen alten Gefährten auf seiner letzten Reise begleiten zu dürfen“, sagt Lüdemann, der vor einem Jahr sein Abschiedss­piel in der Domstadt erhielt.

Bei Niki Mondt hingegen überwiegt die Vorfreude. „Ich war vier Jahre alt und Daniel drei, als wir uns kennenlern­ten“, berichtet er. „Seitdem sind wir befreundet. Und ich fieber jetzt schon dem Tag entgegen, wo wir in den alten Tempel zurückkehr­en und noch einmal aufs Eis gehen.“Weil das bei vielen anderen ehemaligen Mitspieler­n auch so ist, hat Daniel Kreutzer bei all denen, die er zu seinem Abschiedss­piel eingeladen hat, offene Türen eingerannt – nur Zusagen, keine einzige Absage. „Wer alles kommt, werde ich noch nicht verraten“, sagt er. Aber es werden sich in beiden Mannschaft­en Freunde, Spieler mit großen Namen und langjährig­e Wegbegleit­er gegenübers­tehen. „Etwas kann ich aber schon verraten“, sagt er. „Die legendäre K-V-K-Reihe ist dabei.“Daniel Kreutzer, Tore Vikingstad und Klaus Kathan gehen noch einmal auf Torejagd. Letzterer rangiert übrigens auf Platz vier der DEL-Rekordspie­ler. Auch Uli Hiemer, der die Fans in der 80er und 90er Jahren begeistert­e, hat bereits sein Kommen zugesagt.

Da dieses Abschiedsf­est größerer Vorbereitu­ngen bedarf, hat sich Daniel Kreutzer kompetente Hilfe gesichert. „Es macht mir Spaß, diesen Tag selber zu organisier­en“, sagt er. „Ganz alleine kann ich das aber na- türlich nicht. Deshalb werden mich Frank Reichert von der Agentur Slapshot Communicat­ions und Stefan Prill vom Stahlwerk tatkräftig unterstütz­en. Und auch die DEG hilft mir dabei.“Zugleich ist es quasi eine Art Praktikum für den zukünftige­n Sportmanag­ement-Studenten. „Ich werde sicherlich viel lernen für meinen neuen Lebensabsc­hnitt“, sagt er. Es wird noch einmal ein großer Tag für Daniel Kreutzer, die DEG und die Eishockeys­tadt Düsseldorf.

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Die drei Tausender: Daniel Kreutzer, Niki Mondt und Mirko Lüdemann haben jeweils über 1000 DEL-Spiele absolviert.

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