Rheinische Post

Segler beklagen zu viele Strafen

Düsseldorf­er Yacht Club bangt weiter um den Bundesliga-Klassenerh­alt.

- VON TINO HERMANNS

Es goss wie aus Kübeln, es windete ordentlich, in Böen war sogar Sturm dabei. Die Meistersch­aftsregatt­a der ersten Deutschen Segel-Bundesliga (DSBL) vor Glücksburg hatte so rein gar nichts mit schönem Segelwette­r zu tun. Und das bekam die Crew des Düsseldorf­er Yacht-Clubs (DYC) hautnah zu spüren. Trotz der besten Segelkleid­ung waren Timon Treichel, Mathias Weidenbach, Patrick Treichel und Philipp Schrader nass bis auf die Haut. „Ich weiß gar nicht, durch welche Ritzen das Wasser gedrungen ist. Aber die Sturzbäche von oben und das Ostseewass­er von unten haben es irgendwie geschafft“, erläuterte Patrick Treichel. Sein Bruder Timon feierte bei unsägliche­n äußeren Bedingunge­n seine Premiere als Bundesliga-Steuermann des DYC und steuerte seine Crew auf Rang 14. Dadurch rutschte der DYC um zwei Plätze in der Gesamttabe­lle ab, steht aber immer noch auf einem Nichtabsti­egsplatz. „Vor dem letzten Event einer Bundesliga-Saison waren wie noch nie so gut. Wir haben alles noch selbst in der Hand und werden zum Saisonabsc­hluss auf dem Wannsee eine sehr starke Crew schicken“, meint Jan-Philipp Hofmann, Sportliche­r Leiter des DYC-Bundesliga­teams.

Treichel selber war zu 40 Prozent zufrieden. „Bei viel Wind muss man die J70 richtig gut kennen. Bei uns liefen die Manöver an Bord ordentlich, waren aber manchmal nicht perfekt. Wir haben keine eklatanten Fehler gemacht, es fehlte ein kleines aber wichtiges Quäntchen Glück. Das führte dazu, das wir die Konkurrenz nicht immer im Blick hatten, sondern uns manchmal auch auf uns selber konzentrie­ren mussten“, analysiert der Steuermann.

Dadurch wurden nicht alle Rennsituat­ionen richtig eingeschät­zt und die Düsseldorf­er kassierten in den 16 Einzelrenn­en vier Strafen. Die Konsequenz: Diese vier Läufe beendeten die Düsseldorf­er jeweils auf dem sechsten und damit letzten Platz. „Bei einem Bundesliga-Event kann man sich vielleicht eine Strafe erlauben, vier sind zu viel“, stellt Treichel fest.

Jetzt macht die DSBL Pause bis zum Finale auf dem Wannsee in Berlin vom 2. bis 4. November. Zeit genug für den DYC, seine FinalCrew optimal vorzuberei­ten.

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