31. August 1687
(tber) In der Berger Straße in der Altstadt errichtete die damals kleine lutherische Gemeinde von 1683 bis 1687 ihre erste Kirche. Sie wurde, wie bei nichtkatholischen Kirchen damals üblich, in einem Hinterhof gebaut, denn zur Zeit des Baus waren die Lutheraner im katholischen Düsseldorf nur „geduldet“. Die Einweihung der Kirche fand am 31. August 1687 statt. Die Saalkirche, also Kirche ohne freistehende Stützpfeiler im Innenraum, grenzt südlich an die Wallstraße und verlor ihre Bedeutung als Pfarrkirche für die Gemeinde, als 1881 die Johanneskirche am heutigen Martin-Luther-Platz errichtet wurde. Im November 1943 wurde die Bergerkirche fast völlig zerstört. Ein Wiederaufbau fand in den Jahren 1960 bis 1966 statt. Seit 1982 steht die Kirche unter Denkmalschutz. Der Innenraum der Bergerkirche ist 2003 nach Plänen des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger neu gestaltet worden. Zum Beispiel besteht der Altar aus Acrylglas und ist elektronisch mit der evangelischen Johanneskirche und der katholischen Kirche St. Lambertus verbunden. Sensoren in diesen Kirchen erfassen akustische Signale, die im Altar der Bergerkirche als Lichtsignale umgewandelt werden. Die Leuchtkraft der Glaubensrichtungen soll verdeutlicht werden, aber auch die Vernetzung der Konfessionen. Im Jahr 2003 stellte der evangelische Gesamtverband der Diakonie in Düsseldorf die Bergerkirche als Diakoniekirche zur Verfügung. 2011 wurde im Hof vor der Kirche ein Trauerort für Flüchtlinge eingeweiht. Dieser Ort soll Menschen aller Religionen und Kulturen eine Möglichkeit zum Trauern geben.