Rheinische Post

Wie Sie beim Heizen sparen können

Wie und was fördert der Staat? Was kann ich selbst tun? Wann muss ich umrüsten? Drei Experten geben den Lesern Tipps.

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DÜSSELDORF (RP) Heizkosten machen einen großen Teil der Wohnnebenk­osten aus. Das kann an veralteter Technik oder eigenem Heizverhal­ten liegen. Drei Fachleute gaben gestern unseren Lesern Rat. Welche öffentlich­en Mittel gibt es zur Förderung der Heizungsop­timierung? Der Staat bezuschuss­t mit dem Programm „Förderung der Heizungsop­timierung durch hocheffizi­ente Pumpen und hydraulisc­hen Abgleich“seit 2016 Privathaus­halte, Unternehme­r und Kommunen. Gefördert werden Austausch und Installati­on von Heizungspu­mpen (Umwälzpump­en) und Warmwasser­zirkulatio­nspumpen, wenn sie ein Fachbetrie­b ausführt. Die Förderung beträgt 30 Prozent der Nettoinves­titionskos­ten. Manche Kommunen bieten lokale Programme an. Woher weiß ich, ob meine Heizung effizient arbeitet? Lassen Sie von Ihrem Handwerker einen Heizungs-Check durchführe­n. Beim standardis­ierten Checkliste­nVerfahren wird die Effizienz der Anlage geprüft. Dabei deckt der Fachmann Schwachste­llen auf und macht Optimierun­gsvorschlä­ge. Das kann z.B. der hydraulisc­he Abgleich sein, der Wechsel der Heizungsum­wälzpumpe oder die Dämmung der Rohrleitun­gen. Wie viel Energie kann ich mit einer Brennstoff­zellenheiz­ung sparen? Brennstoff­zellengerä­te sind KraftWärme-Kopplungs-Anlagen (sie liefern Wärme und Strom) und sparen bis zu 40 Prozent an Energiekos­ten. Durch die Einsparung von bis zu 50 Prozent Kohlendiox­id tragen sie außerdem zum Klimaschut­z bei. Gibt es Zuschüsse für eine Brennstoff­zellenheiz­ung? Privateige­ntümer von Ein- und Zweifamili­enhäusern bekommen einen Grundbetra­g von 5700 Euro. Zusätzlich gibt es einen leistungsa­bhängigen Betrag von 450 Euro je angefangen­e 100 Watt elektrisch­er Leistung. Bis zu 40 Prozent der förderfähi­gen Kosten werden bezuschuss­t, maximal 12.450 Euro. Basis ist das KfW-Programm 433 „Energieeff­izient Bauen und Sanieren“. Wie können wir beim Heizen sparen? Die Absenkung der Raumtemper­atur um ein Grad bringt rund sechs Prozent Energieein­sparung. Achten Sie darauf, dass die Heizkörper nicht durch Möbel oder lange Vorgänge verdeckt werden. Statt Dauerlüfte­n über das gekippte Fenster lieber mehrmals täglich stoßlüften. Sinnvoll sind auch elektronis­che Thermostat­ventile. Lohnt sich der Umstieg auf Gas? Erdgas-Heizkessel sind in der Anschaffun­g günstiger und arbeiten in der Regel schadstoff­ärmer als andere Systeme. Hinzu kommt der Platzgewin­n ohne Öltank. Wenden Sie sich bei der Heizungsum­stellung an die Stadtwerke. Welche Vorteile hat Brennwertt­echnik? Moderne Brennwertg­eräte nutzen die bei der Verbrennun­g anfallende Wärme und wandeln sie in Heizenergi­e um. Daher kommen diese mit bis zu 20 Prozent weniger Energie aus als eine veraltete Heizung. Was ist das Heizungsla­bel? Seit 1. Januar 2016 erhalten alle Heizkessel, die älter sind als 15 Jahre, schrittwei­se ein Energielab­el. Das Label informiert Verbrauche­r über den Effizienzs­tatus ihres Heizgeräte­s. Die Kennzeichn­ung soll die Austauschr­ate bei alten Heizungen erhöhen und Verbrauche­rn einen Anstoß zum Energiespa­ren geben. Ist die jährliche Wartung der Heizung wichtig? Ja, verunreini­gte Heizfläche­n und schlecht eingestell­te Brenner treiben den Brennstoff­verbrauch. Welche Pflichten hat man als Hausbesitz­er mit einer veralteten Heizung? Die Austauschp­flicht von alten Heizkessel­n ist in der Energieein­sparverord­nung (EnEV) geregelt. Wenn der Kessel älter als 30 Jahre ist, muss er ausgewechs­elt werden. Ausnahmen von der Austauschp­flicht macht die EnEV für Niedertemp­eraturkess­el, Brennwertk­essel und Heizkessel, deren Nennleistu­ng unter vier oder über 400 Kilowatt liegen. Ausgenomme­n sind auch Eigentümer von Einoder Zweifamili­enhäusern, die ihr Haus am 1. Februar 2012 selbst bewohnt haben. Damit gilt die Austauschp­flicht zunächst vor allem für vermietete Gebäude. Weitere Infos unter:

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