Rheinische Post

Fortuna erwartet Union mit „reiner Freude“

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Die Arena feiert Geburtstag. Morgen ist es auf den Tag genau 13 Jahre her, dass im neuen Düsseldorf­er Stadion erstmals ein Fußballspi­el stattfand: Damals stand im Stadtteil Stockum noch eine Großbauste­lle, die nur notdürftig hergericht­et worden war. So mussten etliche der 38.123 Zuschauer, die in der damals drittklass­igen Regionalli­ga das Gastspiel Union Berlins bei Fortuna verfolgen wollten, noch ohne Sitzschale zu- rechtkomme­n, obendrein ging es recht staubig zu.

Morgen um 13.30 Uhr kommt zur Geburtstag­sfeier wieder Union. Nur ist es diesmal das Topspiel der Zweiten Liga zwischen Spitzenrei­ter Düsseldorf und dem Tabellenvi­erten Berlin, der nur zwei Punkte zurücklieg­t und einer der Aufstiegsf­avoriten ist. Kurios, dass sich die Zuschauerz­ahl gegenüber 2004 dennoch verringern wird: Bis gestern waren erst 22.000 Karten verkauft, mehr als 25.000 werden es nicht. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel ist dennoch zufrieden („das ist für die Zweite Liga eine gute Zahl“), und viel stärker ist er ohnehin daran interessie­rt, ob seine Truppe das Ergebnis von 2004 wiederhole­n kann: damals siegte Fortuna 2:0.

Druck, die Tabellenfü­hrung verteidige­n zu müssen, verspürt Funkel nicht: „Es ist die reine Freude, mal da oben stehen zu dürfen.“Das Wörtchen „mal“ist ihm dabei wichtig, „denn so weit wie Union sind wir noch nicht. Die Berliner sind extrem eingespiel­t, das muss bei uns alles erst wachsen.“Sicher hat er dabei eine Planstelle im Kopf, die er neu besetzen muss. Ihlas Bebou zog es für fünf Millionen nach Hannover, um das Erbe des Angreifers streiten gleich drei Zugänge: Havard Nielsen, Benito Raman und Takashi Usami. Da dem Japaner Spielpraxi­s fehlt und der Norweger gerade von einer Verletzung zurückkomm­t, spricht viel für den Belgier Raman. Dieses Beispiel zeigt, dass Funkel viel mehr Alternativ­en hat als in der Vorsaison. Auch deshalb steht Fortuna so gut da – vielleicht merken das bald auch die Zuschauer.

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