Rheinische Post

Drei Rohrbrüche in sechs Monaten

Immer wieder war die Zuleitung, die zu Heinz Weiß’ Haus führt, beschädigt, mit der Folge, dass sein Vorgarten unter Wasser stand. Nach der ersten Reparatur entstanden dem Bilker sogar Kosten in Höhe von 1000 Euro.

- VON NICOLE KAMPE

Bis zum Hals steht Heinz Weiß das Wasser zwar nicht, bisweilen steigt es aber knöchelhoc­h. Er hat die gestrichen Nase voll – drei Mal gab es in den letzten sechs Monaten einen Rohrbruch vor seiner Tür, zwei Mal war die Zuleitung zu seinem Haus an der Norfer Straße betroffen, einmal das Grundstück seines Nachbarn. Immer wieder wurde sein Vorgarten in Mitleidens­chaft gezogen, die Platten auf dem Gehweg hoben sich. Im Januar wurde das erste Leck bemerkt, „damals hat man einfach in meinem Garten gegraben, ohne mich zu fragen“, erzählt Weiß, im Haus selbst sollen ebenfalls Teile ersetzt worden sein. „Wasser lief anschließe­nd keins mehr“, erzählt der Bilker, die Leitungen seien allesamt verstopft gewesen – im Erdgeschos­s wie im Keller. Selbst die Toilettens­pülung streikte, „was mir im Nachhinein einen Schaden von 1000 Euro bescherte“, erzählt Heinz Weiß. „Die Netzgesell­schaft aber hat den Schaden nicht übernommen“, sagt der Eigentümer, „obwohl ich versucht habe, Kontakt aufzunehme­n.“Zum Glück hat er einen Teil des Betrags von der Versicheru­ng erstattet bekommen.

Ende Mai dann folgte der nächste Rohrbruch, vor dem Haus seines Nachbarn. Wieder stand sein Rasen unter Wasser, die Gartenmaue­r zum Nachbargru­ndstück hatte sich ein Stück gehoben. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekom­men“, sagt der Bilker, der seit dem dritten Rohrbruch im August die Nase voll hat, auch „weil die Netzgesell­schaft sich nie mit uns in Verbindung gesetzt hat“. Über die Baufirma, die die Grube vor seiner Tür zuletzt behelfsmäß­ig abgedeckt hat, erfuhr der Anwohner, dass die Zuleitung komplett erneuert werden muss. Dann wäre immerhin die Flickschus­terei, wie es Weiß nennt, erledigt. Aber er hätte gern einen genauen Plan gehört von den Verantwort­lichen.

Tagelang probierte er es bei der Netzgesell­schaft, einer Tochter der Stadtwerke. „In der Zentrale hat man den Verantwort­lichen immer entschuldi­gt“, sagt Weiß. Stadtwerke­Sprecher Michael Pützhoven kann kaum glauben, dass Heinz Weiß am Telefon nicht weitergeho­lfen wurde. Aber ganz ausschließ­en will er es auch nicht. Er hat sofort reagiert und Antworten auf die Fragen des Anwohners der Norfer Straße parat: Mit dem Bauleiter der beauftragt­en Firma hat Pützhoven Rücksprach­e gehalten, mit dem Bauleiter der Netzgesell­schaft ebenfalls. „Über die abschließe­nden Arbeiten soll Herr Weiß sofort informiert werden“, sagt Pützhoven, was schließlic­h auch passiert ist. „Im Raketenver­fahren wollen die eine neue Leitung machen“, sagt Weiß, der keine Schadensme­ldung stellen muss bei der Netzgesell­schaft für entstanden­e Kosten, fügt Pützhoven hinzu. „Das geht automatisc­h. Und der Garten wird in den Zustand zurückvers­etzt, wie er vorher war.“

Eine Schadensme­ldung aus dem Frühjahr dagegen sei nie bei der Netzgesell­schaft angekommen, sagt der Sprecher, „ich hatte aber mehrfach Kontakt mit der Rechtsabte­ilung dort“, entgegnet Weiß.

Immerhin hat der Bilker jetzt die Gewissheit, dass es so schnell nicht wieder einen Rohrbruch gibt an seiner Straße, „Hauptsache die Rosen und der Lavendel überstehen die Arbeiten“, sagt er.

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Heinz Weiß ist sauer, weil vor seiner Tür seit Monaten eine Baustelle steht und er immer wieder Probleme mit der Zuleitung zu seinem Haus hat.

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